Der Ausbau der A1 in Unna begann im Jahr 2022. Insgesamt sollen die Baumaßnahmen an A1 und A44 zehn Jahre in Anspruch nehmen. Nicht nur auf Verkehrsteilnehmende wirken sie sich seitdem aus. Eines der Ziele ist neben dem Ausbau der Autobahnen ein erhöhter Lärmschutz für Anwohnerinnen und Anwohner. Am Ende eine gute Sache – Eva Ilendo aber nimmt aktuell mehr Lärm und mehr Licht wahr als zuvor. Das Ganze geht sogar so weit, dass sie nachts nicht mehr ruhig schlafen kann, wie sie vor Ort erklärt.
„Man kennt die Geräusche der Autobahn“
Seit vier Jahren wohnt Eva Ilendo nahe der Königsborner Straße: „Man kennt die Geräusche der Autobahn“, sagt sie. Das wäre kein Problem. Doch seit Monaten könne sie nun schon nicht mehr schlafen, denn das Licht scheine direkt durch ihr Schlafzimmerfenster. Auch der Lärm verstärke sich durch eine Lücke in der Schutzwand. „Ich schlafe nicht mehr durch und werde immer wieder wach.“
Ilendo gibt im Gespräch außerdem zu Bedenken, dass in der Gegend einige ältere und auch kranke Menschen leben, denen die Beeinträchtigung der Baustelle zu schaffen mache. „Meine Mutter hat selbst Rheuma“, wie Tochter Alexandra Ilendo erklärt. Sie und ihre Mutter denken schon länger darüber nach, ob ein Umzug helfen könnte.

„Ich finde auch nicht, dass der Weg zum Loch gut gesichert ist“, sagt Alexandra Ilendo mit Blick auf die Autobahn. Schon oft habe ihre Mutter kleine Kinder gesehen, die das abgesperrte Gelände betreten und neugierig wären. Das bringe Gefahren mit sich, die Stelle müsste besser gesichert sein. Tochter Alexandra habe bereits mit der Autobahn GmbH gesprochen: „Sie konnten mir nicht viel sagen. Nur, dass die Baustelle noch bis 2025 so bleibe.“
Externes Ingenieurbüro auf der Suche nach einer Lösung
Wie die Pressestelle der Autobahn GmbH mitteilte, handle es sich nicht etwa um eine willkürliche Lücke, sondern um eine Rettungsrampe. „Diese waren eine Voraussetzung für den Umbau“, so eine Mitarbeiterin auf Anfrage der Redaktion. Rettungskräfte benötigen die Möglichkeit, um im Notfall schnellstmöglich vor Ort zu sein, somit werden die Rettungsrampen wie die an der Königsborner Straße als „Provisorium“ in der Form genutzt.
Weiter erklärt die Pressestelle, dass sich die Autobahn GmbH der Thematik bereits angenommen habe. Nachdem die ansässige Hausverwaltung nach einer Verzögerung fehlende Unterlagen zur Prüfung an die Autobahn GmbH übermittelt hätte, nehme sich nun ein externes Ingenieurbüro der Thematik an.
Geprüft werden soll, welche Lösung realisierbar wäre, um Lärm und Licht zu mindern. Hierbei, so heißt es weiter, werde noch auf die Ergebnisse der Prüfung gewartet.
Das klingt zumindest versöhnlich – bis die Ergebnisse vorliegen, wird Eva Ilendo aber erst einmal weiter mit den Emissionen leben müssen.