30.000-Euro-Spende deckt laufende Kosten des Hospizes für gut einen Monat

© Christoph Schmidt

30.000-Euro-Spende deckt laufende Kosten des Hospizes für gut einen Monat

dzHeilig-Geist-Hospiz Unna

Im Heilig-Geist-Hospiz werden Menschen auf ihrem letzten Lebensweg begleitet. Damit dies weiter gewährleistet werden kann, sind Spenden erforderlich. Eine große Zuwendung gab es nun seitens der Familie Heumann.

Unna

, 17.03.2022, 11:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Tod gehört zum Leben dazu: Das ist auch einer der Gründe gewesen, warum das Heilig-Geist-Hospiz direkt in der Unnaer Innenstadt gebaut worden ist. Es geht darum, schwerstkranken und sterbenden Menschen ihren letzten Lebensweg dort so schön wie möglich zu gestalten. Damit dies jedoch so gut gelingen kann, wie in den vergangenen vier Jahren seit der Eröffnung, bedarf es stetiger Spenden. Strukturdefizit ist der Fachbegriff, der umschreibt, dass für die Deckung der laufenden Kosten rund 25.000 Euro im Monat aus Zuwendungen ans Hospiz fließen müssen.

Familie Heumann gehört schon seit Jahren zu den Hospiz-Förderern

Einen großen Beitrag dazu leistet die Unnaer Unternehmerfamilie Heumann schon lange Jahre. Dieses Engagement setzt Nives Heumann weiter fort. Nach dem Tode ihres Ehemannes, Matthias Heumann, übergaben sie und Sohn Max Heumann jetzt eine absolut außergewöhnliche Zuwendung: 30.000 Euro werden durch den Wilfried-Heumann-Gedächtnisfonds dem Hospiz zur Verfügung gestellt. Nives Heumann hatte in Erinnerung an den Verstorbenen um Spenden gebeten. „Ich danke allen, die für diese wunderbare Summe gesorgt haben“, so die engagierte Unnaerin. Ganz wichtig ist ihr, dass diese große Summe nicht ausschließlich eine Zuwendung der Familie Heumann ist, sondern sich aus vielen kleineren und größeren Beiträgen zusammensetzt. „Das ist der Kern des Spendengedankens, jeder Beitrag zählt.“

Das gilt gleichsam für das Hospiz an sich, jeder Beitrag zählt und nur in Gemeinschaft lässt sich eine so bedeutende Einrichtung, wie das Hospiz in einer Stadt wie Unna realisieren. Und wer könnte besser davon berichten, wie wichtig und auch schön das Begleiten eines Menschen auf seinem letzten Lebensweg ist, als jemand, der hier arbeitet.

Hospizarbeit umfasst Gäste aber auch die Angehörigen

Sarah Schrader ist so jemand. Die 25-Jährige gehört seit Dezember 2017 zum Hospiz-Team und wenn sie von ihren Gästen erzählt, dann beginnen ihre Augen ein bisschen zu leuchten. „Es ist schön für unsere Gäste, aber auch für die Angehörigen bis zu ihrem Lebensende da sein zu können. Wir erfahren viel Dankbarkeit, manchmal für ganz banale Kleinigkeiten.“ Die Arbeit umfasst im Hospiz nicht nur die Gäste, sondern ganz oft auch die Angehörigen mit, denn auch für sie ist es ein letzter gemeinsamer Weg, der gegangen wird.

30.000 Euro umfasst die Zuwendung, die Familie Heumann nun an das Heilig-Geist-Hospiz übergeben konnte. Wichtig ist ihnen zu betonen, dass es nicht Summen wie diese braucht, um etwas Gutes zu tun. Jeder Beitrag zählt. Auf dem Bild (v.l.): Marion Eichhorn (Hospiz-Leiterin), Prof. Klaus Weber (Vorsitzender der Heilig-Geist-Hospiz-Stiftung), Werner Overwaul (Vorstand der Bürgerstiftung Unna), Max Heumann, Nives Heumann und Thorsten Roy (Vorstandsmitglied der Stiftung).

30.000 Euro umfasst die Zuwendung, die Familie Heumann nun an das Heilig-Geist-Hospiz übergeben konnte. Wichtig ist ihnen zu betonen, dass es nicht Summen wie diese braucht, um etwas Gutes zu tun. Jeder Beitrag zählt. Auf dem Bild (v.l.): Marion Eichhorn (Hospiz-Leiterin), Prof. Klaus Weber (Vorsitzender der Heilig-Geist-Hospiz-Stiftung), Werner Overwaul (Vorstand der Bürgerstiftung Unna), Max Heumann, Nives Heumann und Thorsten Roy (Vorstandsmitglied der Stiftung). © Christoph Schmidt

„In der Zeit der Pandemie sind freilich auch im Hospiz die Auswirkungen spürbar, etwa dadurch, dass nur zwei Besucher gleichzeitig da sein dürfen oder in der Mittagszeit groß durchgelüftet wird“, erklärt Hospiz-Leiterin Marion Eichhorn. „Wir versuchen dabei aber so gut es geht auf alles einzugehen und wenn es dann zu Ende geht, weichen wir Regeln auch auf.“ Es geht schließlich darum, das Lebensende so gut es geht zu gestalten.

Es geht auch darum, ganz einfache Wünsche zu erfüllen

Dass das viele unterschiedliche Wünsche umfassen kann, davon kann Pflegefachfrau Sarah Schrader ein Liedchen singen. Was wieder ein gutes Stichwort ist, denn am Spendenübergabetag (ein Mittwoch) ist auch musikalischer Mittwoch im Hospiz. Um halb zwei und nachmittags kommt eine Musiktherapeutin und greift in die Tasten des dunkelbraunen Klaviers, das im Flur steht. Ein Gast hatte sich zuletzt immer den 60er-Jahre Schlager Tulpen aus Amsterdam gewünscht, der dann jeden Mittwoch geschmettert wurde.

Das Heilig-Geist-Hospiz hat Platz für zehn Gäste, zehn Menschen, die hier ihre letzten Tage oder Wochen auf dieser Erde beschreiten. Ihnen dies so angenehm wie möglich zu machen, kann ganz banal sein. Sarah Schrader: „Wenn abends zum Beispiel ein Gast plötzlich Lust auf eine Pizza oder Pommes bekommt, dann besorgen wir das.“ Und dann kommt der Tod. Dass es nicht unmöglich ist, diesem unabwendbaren Bestandteil des Lebens etwas Gutes abzugewinnen, zeigt sich hier jeden Tag. Möglich ist dies nur dank der Spendenbereitschaft aller Menschen.

Heilig-Geist-Hospizstiftung Unna Sparkasse UnnaKamen IBAN: DE85443500600000133991 BIC: WELADED1UNN
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