So bewertet Kenan Karaman Schalkes Lage Aymen Barkok zurück im Mannschaftstraining

So bewertet Kenan Karaman Schalkes Lage: Barkok zurück im Training
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Wer am Montag zu den rund 75 Fans gehörte, die sich das Training des FC Schalke 04 ansahen, wäre wohl nicht auf den Gedanken gekommen, wie sportlich prekär die Lage beim Kultverein ist. Denn die Stimmung bei Karaman und Co. war trotz Platz 13 mit bedenklicher Nähe zum Relegationsplatz gut. Dies lag wohl auch an den Übungsformen, die Interimstrainer Jakob Fimpel vorgegeben hatte.

Zunächst wurde eine Mischung aus Handball und Fußball gespielt, später wurden intensive Spielformen beim 3 gegen 2 und 5 gegen 5 trainiert, die Kopf und Beine gleichermaßen forderten. Nach 75 Minuten war dann Schluss. Auch Schalkes früherer Torwart Alexander Nübel sah sich übrigens die Einheit an. Erstmals beim Schalker Profitraining dabei war Jakob Sachse vom Regionalligisten Düren. Der Offensivkicker wird ab der neuen Saison für die Schalker Zweitvertretung auflaufen.

Für Hamache ist Saison vorbei

Dass er am Montag bei den Profis mitwirkte, hing wohl auch damit zusammen, dass eine Reihe von Profis nicht dabei waren. Zum Beispiel Ilyes Hamache, der seine Probleme am Sprunggelenk noch nicht in den Griff bekommen hat, für ihn dürfte die Saison gelaufen sein.

Nicht auf dem Platz waren außerdem der erkrankte Tobias Mohr und Paul Seguin, der am vergangenen Freitag gegen den SC Paderborn wegen Fußbeschwerden frühzeitig ausgewechselt werden musste. Darüber hinaus arbeitete Christopher Antwi-Adjei individuell. Der Offensivspieler klagte nach der Partie gegen die Ostwestfalen über Probleme am Sprunggelenk. Tomas Kalas musste die Einheit vorzeitig abbrechen. Ob mehr dahinter steckt oder es nur eine Vorsichtsmaßnahme war, wird man abwarten müssen. Schalke rechnet damit, dass Mohr und Seguin im Laufe der Woche ins Mannschaftstraining zurückkehren.

Mit Händen und Füßen wurde auf Schalke am Montag trainiert.
Mit Händen und Füßen wurde auf Schalke am Montag trainiert. © RHR-FOTO

Unter der Leitung von Fimpel will Schalke nun so schnell wie möglich den einen Punkt holen, der alle Zweifel am Klassenerhalt beseitigt. Dass Fimpel im vergangenen Herbst schon einmal einsprang, kann sich als Vorteil erweisen, weil er die meisten Spieler kennt. „Die Situation ist anders als im Herbst“, blickt der Interimstrainer auf die Aufgabe bei den Profis: „Dessen bin ich mir total bewusst. Es geht darum, die Aufgabe im Saisonendspurt anzunehmen und mit dem richtigen Geist jeden Tag auf den Platz zu gehen.“

Schalkes Entscheidungsträger sind überzeugt davon, die beste Lösung in der aktuell schwierigen Lage gefunden zu haben. „Egal, mit wem man spricht, der Tenor ist bei allen gleich: Jakob hat im Herbst einen rundum positiven Eindruck bei den Spielern hinterlassen“, sagte Sportdirektor Youri Mulder: „Er wird die Mannschaft mit seiner Ansprache emotional erreichen, wird ihr für Training und Spiel klare Strukturen geben und eine hohe Leistungsbereitschaft von jedem Einzelnen einfordern.“

Zurück im Mannschaftstraining: Aymen Barkok (r.).
Zurück im Mannschaftstraining: Aymen Barkok (r.). © RHR-FOTO

Kenan Karaman blickt zuversichtlich nach vorn: „Ich mache mir keine Sorgen um den Klassenerhalt. Wr werden den notwendigen Punkt holen. Aber unser Ziel muss es sein, die restlichen beiden Partien zu gewinnen.“ Vielleicht hilft ja sogar Aymen Barkok mit, denn seine Suspendierung wurde aufgehoben. Der offensive Mittelfeldspieler mischte wieder im Mannschaftstraining mit und hinterließ dabei einen guten Eindruck.

Dass Schalke eine schwierige Kabine habe, mochte Karaman nicht so stehen lassen: „Wir haben Top-Jungs, die charakterlich einwandfrei sind“. Diese Einschätzung sollte Schalkes Mannschaft am Samstag in Düsseldorf unbedingt bestätigen.