Seine letzten vier Spiele als Schalke-Trainer, so Kees van Wonderen wolle er genießen. Dementsprechend schick hatte sich der Niederländer für die Partie in Kaiserslautern „herausgeputzt“: Schneeweißes Hemd, dunkle Hose. Die Vorstellung auf dem Platz war aus Schalker Sicht dann weniger feierlich und auch nicht unbedingt ein Genuss: „Blutleer“ und „uninspiriert“ waren noch die höflichsten Vokabeln, mit denen der Schalker Auftritt bei der 1:2-Niederlage vor allem in der ersten Halbzeit bewertet wurde.
Gegner-Trio kämpft um Aufstieg
Am Freitag (18.30 Uhr) spielt Schalke in der Veltins-Arena gegen den SC Paderborn, der genau wie die beiden nächsten und letzten Saisongegner Fortuna Düsseldorf und SV Elversberg noch um den Aufstieg in die Erste Liga kämpft. Es sind genau die drei Mannschaften, gegen die Schalke in der Hinrunde die besten Saisonspiele zeigte, sieben Punkte holte und sich danach sogar noch Hoffnungen machten durfte, vielleicht selbst noch ins Aufstiegsrennen eingreifen zu können.
Ein Abschied zum Genießen?
Dieses Thema ist längst ad acta gelegt, Schalke braucht sogar rein rechnerisch noch einen Punkt, um den Klassenerhalt fix zu machen. Grundsätzlich ist die Saison für Königsblau aber gelaufen. Dass die Luft nun raus ist, streitet van Wonderen ab - der Trainer kämpft um seinen Abschied zum Genießen. Und hofft, dass die Mannschaft mitzieht.

„Spieler haben alles gegeben“
Dabei geht van Wonderen, von dem sich Schalke am Saisonende trennen wird, in Vorleistung. Obwohl er damit reichlich Stirnrunzeln erntet, verteidigt er die Mannschaft vehement gegen den Vorwurf, in Kaiserslautern habe sie sich nach der fulminanten Energieleistung gegen den HSV schon hängen lassen: „Wir haben sicherlich kein Superspiel und auch Fehler gemacht. Doch die Spieler haben alles gegeben.“
„Gerechter“ Tabellenplatz
Aber spielerisch weißgott nicht überzeugende Lauterer haben halt noch etwas mehr gegeben, und so hat es unterm Strich mal wieder nicht gereicht für Schalke. Sämtliche Diskussionen, die auch van Wonderen stets mit dem Verweis auf die guten S04-Spiele in dieser Saison beginnt, führen im Endeffekt daher dazu, dass die Mannschaft genau da steht, wo sie leistungsmäßig auch hingehört: im unteren Tabellen-Mittelfeld. Zu gut für den Abstieg, aber auf Strecke auch deutlich zu schwach für einen Aufstiegsplatz.
„Zeigen, wie stark wir sein können“
Kees van Wonderen appelliert noch einmal an die Ehre der Spieler: „Wir kämpfen für das blaue Trikot und wollen zeigen, wie stark wir sein können. Wir können unheimlich stark sein und jeden Gegner in der Zweiten Liga schlagen. Aber nur, wenn wir mit voller Energie da sind.“
Ohne Karaman und Murkin
Gegen Paderborn fehlen außer den Langzeitverletzten Loris Karius und Zaid Tchibara S04-Kapitän Kenan Karaman (Rotsperre), der vor dem 4:2-Sieg in der Hinrunde bei den Ostwestfalen eine vielbeachtete Kabinenansprache gehalten hatte, Derry Murkin (Gelbsperre) und der suspendierte Aymen Barkok.
Nicht auszuschließen, dass van Wonderen gegen Paderborn über seinen defensiven Schatten springt und es mit der Doppelspitze Moussa Sylla/Emil Hojlund versucht. Vielleicht bekommen dann auch die Fans etwas zum Genießen.