Das Aus für van Wonderen: Es gab keine Alternative Wird Schalke aus seinen Fehlern lernen?

Das Aus für van Wonderen: Es gab keine Alternative:
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Nach diesen erschütternden 90 Minuten gegen den SC Paderborn blieb den Entscheidungsträgern des FC Schalke 04 gar keine andere Wahl, als Trainer Kees van Wonderen noch am späten Abend den Stuhl vor die Tür zu setzen. Zu ideenlos, zu mutlos, zu konzeptionslos und vor allem zu emotionslos präsentierten sich seine Spieler gegen die Ostwestfalen. Vor allem die Tatsache, dass die Schalker Kicker mehr als sieben Kilometer weniger liefen als ihre Kontrahenten, sorgte intern für Schockwellen und fortwährendes Kopfschütteln.

Doch wie prekär die königsblaue Lage ist, machte allein deutlich, dass niemand auf den Gedanken kam, dass mit dem Abschied von van Wonderen jetzt alles besser wird. Im Gegenteil, die Angst ist weiterhin enorm groß, nach dem 34. Spieltag auf dem Abstiegsrelegationsplatz zu landen. Offenbar haben einige Spieler immer noch nicht begriffen, wie ernst die Lage ist.

Welchen Fußball spielt S04?

Auch van Wonderen muss sich den Vorwurf gefallen lassen, dass er gerade in den letzten Wochen zu oft die Lage schöngeredet hat. Wann hat denn seine Mannschaft in dieser Saison mal eine überzeugende Leistung geboten? An mehr als vier, fünf Spiele kann ich mich beim besten Willen nicht erinnern. Der Niederländer war nicht in der Lage, seine Philosophie den Spielern zu vermitteln. Für welchen Fußball Schalke steht - es war nicht zu erkennen.

Doch den Trainer zum Hauptschuldigen für die dramatischen sportlichen Misere zu machen, wäre völlig verfehlt. Längst hat sich doch bei vielen Fans die Meinung durchgesetzt, dass mit diesem Kader auch kein Pep Guardiola, José Mourinho oder Sir Alex Ferguson Erfolg haben würde. Und damit wären wir bei demjenigen, der dieses Aufgebot größtenteils zusammengestellt hat: Ben Manga.

Ben Manga im Gespräch mit Kees van Wonderen.
Ben Manga im Gespräch mit Kees van Wonderen. © RHR-FOTO

Seine Transferbilanz in seinem ersten Schalke-Jahr ist mehr als enttäuschend. Dabei durfte er eine große Anzahl befreundeter Scouts mitbringen, di bisher kaum geliefert haben. Auch wenn man zweifellos zugestehen muss, dass junge Spieler ihre Zeit brauchen, um im Profibereich Fuß zu fassen, braucht man viel Phantasie, um Spielern wie Martin Wasinski, Peter Remmert oder gar Steve Noode in der kommenden Saison den großen Durchbruch zuzutrauen.

Doch Manga scheint noch unumstritten zu sein. Youri Mulder geht fest davon aus, dass der Kaderplaner weiterhin an seiner Seite auch die neue Spielzeit personell verantworten wird. Noch ist aber nicht geklärt, wie die genaue Aufgabenverteilung zwischen Mulder und Ben Manga aussehen wird. Der neue Sportvorstand Frank Baumann ist bereits vor seinem offiziellen Dienstbeginn am 1. Juni nicht um seine Aufgabe zu beneiden.

„Taten müssen folgen“

Denn die Schalker Schwächen sind ja nicht nur im Kerngeschäft auf dem Platz zu sehen. Auch bei der Außendarstellung oder der sportlichen Kompetenz im Aufsichtsrat ging es viel Luft nach oben, sonst hätte es die zahlreichen personellen Fehlgriffe für die Führungspositionen wohl kaum gegeben. Diese Fehlentscheidungen haben Schalke enorm geschadet und den Ruf des Clubs arg beschädigt. Wenn Schalke wenigstens auf der Trainerbank nicht endlich für mehr Kontinuität sorgt, wird der Kultverein nicht so schnell auf die Beine kommen.

Deshalb kann man Aufsichtsratsmitglied Ender Ulupinar nur zustimmen, der auf X schrieb: „Der Worte sind viel gesagt, es müssen jetzt Taten folgen. An alle Verantwortlichen, wir können so nicht weiter machen!!!!“