Westfalia Wethmars Kapitän Patrick Schöpf hat den eigenen Vorstand massiv kritisiert.

Westfalia Wethmars Kapitän Patrick Schöpf (am Ball) hat den eigenen Vorstand massiv kritisiert. © Mattis Stommer

Wethmar-Kapitän Patrick Schöpf: Wechselgedanken und massive Kritik am eigenen Vorstand

dzFußball

Ärger bei Westfalia Wethmar: Kapitän Patrick Schöpf hat die Freistellung von Ex-Trainer Steven Koch harsch kritisiert und hält zeitgleich sogar ein Auseinanderbrechen des Teams im Winter für möglich.

Wethmar

, 21.10.2022, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Trennung vom nun ehemaligen Trainer Steven Koch schlägt auch über eine Woche danach noch hohe Wellen beim Fußball-Bezirksligisten Westfalia Wethmar. Nun hat sich Kapitän Patrick Schöpf zu Wort gemeldet und spart weder an deutlichen Worten noch mit Kritik am eigenen Verein. Von diesem war bis zum Freitagnachmittag derweil keine Stellungnahme zu erhalten.

„Die Trennung vom Trainer kam genau zum falschen Zeitpunkt. Wir hatten ein sehr schweres Auftaktprogramm, das wussten wir von Beginn an. Warum man dann den Trainer rauswirft vor den Spielen, in denen wir gut punkten könnten, verstehe ich nicht“, sagt Schöpf.

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In der Tat hat Wethmar fast ausschließlich gegen Teams gespielt, die unter den besten acht der Liga waren, ehe der Klub die Reißleine zog. Der Vorstand, so hieß es in der Mitteilung rund um die Freistellung Kochs, wolle damit „einen neuen Impuls setzen“. Das ist allerdings nach hinten losgegangen, zumindest wenn es nach Schöpf geht: „Dadurch hat die Motivation bei einigen aus der Mannschaft nachgelassen und auch die Stimmung wurde runtergezogen.“

Westfalia Wethmar hoffte vergeblich auf Befreiungsschlag

Schluss für Koch war nach der 0:3-Niederlage gegen den SSV Mühlhausen, zuvor feierte Wethmar noch einen 3:1-Erfolg gegen den VfR Sölde. „Nach dem Spiel hat vielleicht mancher geglaubt, dass das der Befreiungsschlag wird. Gegen Mühlhausen hat aber gar nichts gestimmt die Woche danach und vielleicht war das ausschlaggebend für den Trainerwechsel“, vermutet Schöpf.

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Droht Wethmar nun also der komplette Absturz? Das wiederum verneint der Kapitän, die Mannschaft habe ja dennoch ihre Qualität: „Deshalb bin ich auch zuversichtlich, dass wir die Liga halten werden.“

Denn trotz der aktuell gedrückten Stimmung werde sich das Team nicht aufgeben: „Der Verein hat sich mit dieser Entscheidung keinen Gefallen getan. Aber wir müssen uns trotzdem zusammenraufen: für Paul (Mantei, Interimstrainer, d. Red.), und für Wethmar.“

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Mit der schwierigen Lage – das betont Schöpf – hat Interimstrainer Paul Mantei nichts zu tun: „Niemand hat was gegen Paul. Er kann uns super motivieren und für ihn ist es ja auch keine leichte Situation.“ Dennoch hätte der Kapitän lieber mit Koch weitergemacht: „Mich nimmt das schon mit. Kochi und ich kennen uns lange. Sowohl menschlich als auch als Trainer ist er ein super Charakter.“

Paul Mantei hat mittlerweile das Kommando bei Westfalia Wethmar übernommen.

Paul Mantei hat mittlerweile das Kommando bei Westfalia Wethmar übernommen. © Timo Janisch

Nun steht die Westfalia am Sonntag vor einem enorm wichtigen Spiel: Gegen den Vorletzten der Tabelle, die Reserve des Holzwickeder SC, ist Wethmar fast schon verdammt zum Siegen, wenn die Distanz zum rettenden Ufer nicht zu groß werden soll.

Patrick Schöpf und andere Spieler Wethmars hegen Wechselgedanken

Aller Voraussicht nach wird Schöpf selbst fehlen. „Verletzungsbedingt konnte ich letzten Sonntag schon nicht spielen. Nach meiner Leisten-OP habe ich immer mal wieder Probleme auf der rechten Seite und zuletzt nur unter Schmerzen gespielt“, schildert Schöpf: „Es bringt auch nichts, wenn ich nur zu 80% fit bin. In unserer Situation brauchen wir 110% von jedem.“

Ob die allerdings von jedem Spieler auf den Platz gebracht werden, erscheint fraglich. Denn offen gibt Schöpf zu, dass durch die Trainer-Entscheidung ein Auseinanderbrechen der Mannschaft nicht komplett ausgeschlossen ist: „Ich mache mir Gedanken darüber, den Verein im Winter zu wechseln und es gibt sicherlich noch weitere Jungs, die sich mit einem Abgang im Winter beschäftigen.“

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