Benjamin Fasse (43) gibt sein Comeback auf dem Platz Ex-Kapitän wieder im Wethmar-Trikot

Benjamin Fasse (43) steht für Westfalia Wethmar auf dem Platz
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Einen kleinen Scherz konnte sich Stephan Polplatz nicht verkneifen: Als in der Partie von Westfalia Wethmar gegen den SV Langschede (4:0) in der 86. Minute Benjamin Fasse das Spielfeld betrat, begrüßte der Vorsitzende und Platzsprecher den „alten weißen Mann“ auf dem Platz

Benjamin Fasse steht spontan im Kader

Nun ist Fasse 43 Jahre alt und damit definitiv der älteste Spieler, der in dieser Saison für die Westfalia aufgelaufen ist. „Mein Lieblings-Spitzname ist es aber nicht unbedingt“, sagt Fasse und lacht. „Aber Stephan Polplatz überlegt sich da manchmal eben den einen oder anderen Spruch, und dann ist das schon okay.“

Dass Fasse nochmal in der Kreisliga A aufläuft, kam eher spontan zustande. „Wir hatten ein paar Probleme mit verletzungsbedingten Ausfällen. Da meinte Dominik (Ciernioch, Trainer der Westfalia, Anm. d. Red.) zu mir: ‚Komm, hol deine Tasche!‘ und so stand ich im Kader“, erzählt Fasse.

Als das Spiel längst entschieden war, hatte Ciernioch noch ein paar Wechseloptionen übrig. „Wir standen dann zu fünft draußen, und weil die anderen etwas angeschlagen waren, bin ich eben eingewechselt worden. Natürlich war das auch ein kleiner Gimmick. Etwas, das man bei einem 4:0 gegen Langschede durchaus mal machen kann“, erklärt Fasse.

Dominik Ciernioch gibt Anweisungen, Laurin Stauch steht neben ihm
Hatte gegen den SV Langschede nicht seinen kompletten Kader zur Verfügung: Wethmar-Trainer Dominik Ciernioch (r.), hier mit Joker Laurin Stauch. © Goldstein

Ein Statement in Richtung des SV Langschede sei es keinesfalls gewesen, wie auch Ciernioch direkt nach der Partie betonte: „Es ging nicht darum, dass wir den Gegner demütigen wollten. Wir hatten wirklich ein paar Probleme und hätten gut und gerne auch nur mit einem 14er- oder 15er-Kader antreten können.“

Zumal sich Benjamin Fasse durchaus zutraut, noch halbwegs mithalten zu können. Normalerweise unterstützt er seit einiger Zeit das Trainerteam um Dominik Ciernioch an der Seitenlinie, von 2021 bis 2023 war er Sportlicher Leiter. „Im Training spiele ich aber ab und zu mit. Wenn es sich bei einer Übung anbietet, oder wenn wir eine ungerade Anzahl an Spielern beim Abschlussspiel haben, beispielsweise“, erzählt er.

Teil der Aufstiegsmannschaft von Westfalia Wethmar

Gegen Langschede war er nach seiner Einwechslung im zentralen Mittelfeld zu finden – wie in früheren Zeiten. „In unserer Aufstiegssaison 2011/2012 habe ich zum Beispiel immer auf der Acht gespielt“, erinnert sich Fasse, der auch Kapitän der Westfalia war.

Bei seinem Kurz-Comeback sei es für ihn erst einmal darauf angekommen, „mir nichts kaputtzumachen und keinen schlimmen Fehlpass zu spielen“, sagt Fasse und lacht. „Das hat geklappt. Natürlich habe ich aber schon gemerkt, dass es im höheren Alter etwas schwieriger ist. Da hat der Kopf eine Idee und die Beine reagieren erst fünf Minuten später.“

Deshalb sei auch keine Rückkehr auf den Fußballplatz im größeren Stil geplant. „Ich habe definitiv keine Ambitionen, nochmal in der Kreisliga aufzulaufen“, stellt er klar. „Lust auf Fußballspielen habe ich aber auf jeden Fall immer noch. Egal ob im Verein bei den Alten Herren, oder einfach mit Freunden. Das wird sicher auch noch länger so bleiben.“