Eine Saison in der Regionalliga West liegt ja schon hinter ihnen. Die aber ist für Westfalia Rhynern nicht so erfolgreich verlaufen, vielmehr stand der Erlebnisaspekt im Vordergrund - für die Spieler und für die Fans. In der Saison 2017/18 stieg die Westfalia als Tabellenletzter gleich wieder ab. Aber: In dieser Saison könnte es wieder hoch gehen. Rhynern liegt nur einen Zähler hinter dem zweiten Aufstiegsplatz.
Westfalia Rhynern am Aachener Tivoli
Jörg Beuning, damals Allesfahrer in der Regionalliga und heute hauptamtlicher Geschäftsführer bei Westfalia Rhynern, erinnert sich noch gerne an die Fußball-Hochzeit zurück. „Das war ein Erlebnis, da sprechen wir noch heute von. Bei den Busfahrten war ein ganzes Dorf unterwegs - vom Fünfjährigen bis zum 90-Jährigen. Klasse, das hat Spaß gemacht.“ Vor allem habe es das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb des Vereins enorm gestärkt. „Das ist schon was, wenn sich ein Dorf am Aachener Tivoli trifft oder gemeinsam nach Essen an die Hafenstraße fährt.“ Dabei immer das Westfalia-Plakat: „Hurra - ein ganzes Dorf ist da!“
Und am Papenloh in Rhynern darf wieder geträumt werden. „Okay, ich halte die Konkurrenz in der Oberliga für sehr stark“, wirft Beuning gleich ein. „Der VfL Bochum II ist bereits enteilt, es geht nur um den Platz dahinter.“ Um den streiten sich derzeit die Sportfreunde Siegen (38 Punkte), der ASC Dortmund (38) und eben Westfalia Rhynern (37). „Siegen hat noch einige Nachholspiele, aber unsere Mannschaft überrascht uns immer wieder. Wir gewinnen auch gegen die unteren Teams, über die man ansonsten eher stolpert.“
Und somit werde auch Westfalia Rhynern den Antrag für die Lizenz zur Regionalliga stellen. „Wir werden doch keinem Fußballer verbieten, möglichst gut Fußball zu spielen“, begründet der Westfalia-Geschäftsführer. Eigens dafür wurde bekanntlich auch die neue Kümpel+Hellmeister-Arena mit Weitblick gebaut, denn der Verein muss so einige Auflagen erfüllen, geht es am Ende tatsächlich wieder in die Regionalliga.

Zum einen muss eine Liquidität von über 15000 Euro nachgewiesen werden, was in der Regel durch Bankbürgschaften erbracht werden kann. Das Stadion in Rhynern hat zudem die nachweisbare Kapazität von mindestens 2.500 Zuschauern. Der Gästebereich ist abgetrennt und verfügt über eigene Sanitäranlagen und einen Imbissbereich. Beuning sagt dazu: „Da haben wir ja bei dem Bau schon drauf geachtet.“ Darüber hinaus muss der Verein mindestens fünf Nachwuchsmannschaften stellen - Rhynern stellt in dieser Saison gleich 16.
Westfalia Rhynern muss Frist einhalten
Eine Begehung der Sportanlage seitens des Verbandes steht noch aus. Dann kann der Antrag auf Lizenz bis zum 31. März gestellt werden. Infrastrukturell gibt es bei Westfalia Rhynern gewiss keine Hürden – nur sportlich muss es halt bis zum Ende der Saison für die Mannschaft von Trainer Alexander Bruchhage entsprechend gut laufen, damit es dann auch im Westfalia-Sportpark Regionalliga-Fußball zu sehen gibt.