Im letzten Spiel seiner Karriere gab es für Dennis Kaminski wenig Grund zur Freude. Mit 0:6 verlor er mit dem Werner SC II beim SC Capelle. Der Routinier wurde zur Halbzeit beim Stand von 0:5 eingewechselt. Schwerer als das Gefühl der Niederlage war jedoch die Gewissheit, dass es sein letztes Seniorenspiel gewesen ist.
Vom Werner SC zum SV Herbern
Dabei seien die Überlegungen, die Fußballschuhe an den Nagel zu hängen, nicht neu: „Schon vor der Saison hatte ich überlegt, kürzerzutreten. Ich wollte eigentlich nur noch vereinzelte Sonntage auf dem Platz stehen. Am Ende fand ich mich dann doch jeden Sonntag im Kader wieder.“ Nun hat er den Schlussstrich gezogen und kehrt dem Seniorenfußball den Rücken zu.
„Dennoch werde ich dem Fußball treu bleiben, wohl auch auf dem Platz“, sagte der 34-Jährige, der im Sommer noch mal einen Vereinswechsel durchführen wird. Vom WSC kehrt er zu seinem Ex-Verein SV Herbern zurück. „In Herbern habe ich rund 13 Jahre Fußball gespielt. Aufgrund meiner engsten Freunde ging es dann damals nach Werne. Aber die hören auch alle so langsam auf.“ Da der Großteil seiner Weggefährten inzwischen aber bei der Altherren-Mannschaft des SV Herbern zu finden seien, sei eine Rückkehr der logische Schritt gewesen.
„Alles in allem waren es 16 schöne Jahre“, schaut er zurück: „Sicherlich gab es Höhen und Tiefen, aber das gehört dazu.“ Während dieser Zeit spielte er sogar eine Saison in der Westfalenliga. Mit der Thematik Alte Herren wolle sich Kaminski zunächst nicht beschäftigen, legt den Fokus auf wichtigere Dinge: „Ich bin Vater einer zweijährigen Tochter, da habe ich einiges an Zeit nachzuholen. Zuletzt bestanden die Wochenenden meist aus Schichtarbeit und Fußball am Sonntag.“
Kaminski schließt Comeback aus
Die Familie sei auch der Hauptgrund für sein Karriereende gewesen. Auch wenn er sich auf die fußballfreie Zeit in Zukunft freut, hat er auch Respekt davor: „Ich kenne dieses Gefühl noch gar nicht, dass die Sonntage nicht mehr Fußball dominiert werden. Ich bin gespannt, wie ich damit umgehen werde.“
In einem Punkt sei er sich allerdings jetzt schon sicher: „Ein Comeback vom Comeback wird es nicht geben. Es gab zwar Umstimmungsversuche, aber nachdem ich meine Beweggründe erklärt habe, überwog das Verständnis zur Entscheidung.“