Volksbank Ascheberg-Herbern will mit Senden fusionieren „Wir wollen eine Dorfbank bleiben“

Volksbank Ascheberg-Herbern will mit Senden fusionieren: „Wir wollen eine Dorfbank bleiben“
Lesezeit

Seit Dezember haben die Vorstände der Volksbanken Ascheberg-Herbern und Senden sondiert, nun können Sie ein Ergebnis verkünden: Die beiden Banken möchten zur Volksbank Ascheberg-Senden eG fusionieren. Einen groben Zeitplan gibt es auch bereits.

Bei einem Pressegespräch am Montag (5. Mai) informierten die Vorstände der beiden Volksbanken, sowie die Aufsichtsratsvorsitzenden über die Pläne. Bereits eine Woche zuvor war ein Brief an die Mitglieder rausgegangen. Nach den Sondierungsgesprächen haben die Aufsichtsräte am 24. April ihre Vorstände beauftragt, einen Fusionsvertrag zu schließen und in Fusionsgespräche zu gehen. Endgültig entschieden wird über die Fusion dann bei den Vertreterversammlungen beider Volksbanken voraussichtlich im ersten Halbjahr 2026.

Volksbank-Logo
Die Volksbanken Ascheberg-Herbern und Senden wollen fusionieren. © picture alliance/dpa

„Es hat gematcht - sowohl persönlich als auch von der Interessenlage. Das ist der entscheidende Faktor“, erklärte Christiane Reher, Vorstand bei der Volksbank Ascheberg-Herbern. Schon bei Gesprächen mit Vertretern und Mitgliedern habe es auf die Pläne eine positive Resonanz gegeben. „Das hat uns dann auch bestärkt“, so Jörg Rottmann, Vorstand der Volksbank Senden.

Konkret bedeutet die Zusammenlegung, dass der Sitz der neuen Bank in Ascheberg sein wird. Um die Standorte müssten sich die Kunden aber keine Sorgen machen, sagte Reher: „Wir wollen auf keinen Fall den persönlichen Kontakt zu den Kunden verlieren. Das ist das, womit wir uns, auch in Zukunft, von anderen Banken im Umkreis abheben wollen.“ Man wolle auch an den kleinen Standorten festhalten. „Wir sind eine Dorfbank und wollen auch eine Dorfbank bleiben“, erklärte Oliver Reher.

Was sich für die Kunden aber ändern wird, ist beispielsweise ihre Bankleitzahl und die IBAN - allerdings nur für die Kunden in Ascheberg, weil die Volksbank Senden die übernehmende Bank ist. Das liegt aber nicht etwa an Größenverhältnissen oder ähnlichem bei den Banken, denn beide sind in etwa gleich groß.

Kein Personal verlieren

„Wir haben es an den wirtschaftlichen Faktoren festgemacht“, erklärte Reinhard Böcker, Vorstand der Volksbank Senden. „Wir müssen für die Objekte, die wir bei der Fusion bekommen, nochmal die Grunderwerbssteuer bezahlen, als wenn wir das Objekt neu gekauft hätten. Da war einfach die Frage, wo diese teurer ist.“

Dazu komme, dass die Volksbank Senden von der Anzahl her auch nochmal mehr Konten habe, was ebenfalls zusätzliche Kosten bedeuten würde und bei der technischen Fusion Konsequenzen hätte.

Und auch die Mitarbeitenden sollen sich keine Sorgen um ihren Job machen, heißt es. „Früher hat man Fusionen gemacht, um sich von Personal zu trennen. Heute ist der Schritt eigentlich die Chance, Personal zu gewinnen oder zu halten. Das ist uns das Allerwichtigste, dass wir auf diesem Weg niemanden verlieren“, so Reher. Möglich sei aber ein Umzug einzelner Mitarbeiter an einen anderen Standort.

10.600 Mitglieder

Eine neue Volksbank Ascheberg-Senden käme nach dem heutigen Stand dann auf rund 10.600 Mitglieder und ca. 90 Mitarbeiter. Die Bilanzsumme läge bei rund 640 Mio. Euro und damit im Mittelfeld der Rangliste der deutschen Volks- und Raiffeisenbanken. Beim Kundengesamtvolumen werde man zu einer Milliardenbank mit einem Volumen von 1,1 Mrd. Euro, so Oliver Heike.

Bis zur endgültigen Entscheidung im kommenden Jahr haben die Vorstände aber noch einiges zu tun. „Wir treffen uns jetzt schon die ganze Zeit jeden Mittwoch, um in die Tiefe zu gehen. Das wird jetzt nicht abbrechen“, erklärte Reinhard Böcker. „In den Vertreterversammlungen in diesem Jahr werden wir noch genauere Informationen geben, auch, was die Zahlen betrifft.“ Danach sei es ein Prozess, festzulegen, was wann umgesetzt wird, wenn die Mitglieder ihr „Ja“ gegeben haben für die Fusion zur künftigen Volksbank Ascheberg-Senden - dann rückwirkend zum 1.1.2026.

„Bis dahin ist noch viel Arbeit vor uns - in den Vorstandsgremien, aber auch von unseren Mitarbeitenden, um die neue Bank zum Laufen zu bringen“, so Oliver Heike, Vorstand der Volksbank Ascheberg-Herbern. So müssten beispielsweise Arbeitsprozesse und technische Dinge zusammengeführt werden. Die endgültige technische Fusion findet aber erst im Herbst 2026 statt.