Viele Lüner liegen zurzeit flach Corona ist wieder ein Thema

Viele Lüner liegen zurzeit flach: Corona ist wieder ein Thema
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Lange Zeit war von Corona kaum noch die Rede, doch momentan greift die Virusinfektion in Lünen wieder um sich. Bei manchen ist sie ein unliebsames Souvenir aus dem Urlaub. Bei anderen der Nachhall von großen Festivals oder Konzerten. Dr. Arne Krüger, Vorsitzender der Lüner Ärzte, war zwar gerade im Urlaub, hat aber trotzdem einen engen Draht zu seiner Praxis. Er sagt: „Corona ist ein Thema.“ Viele Patienten kämen mit grippeähnlichen Symptomen, darunter auch einige mit positiven Tests. Dass Corona mit dem Public-Viewing zur Fußball-EM zusammenhänge, glaubt er eher nicht. Die Erkrankung trete vier bis fünf Tage nach Ansteckung auf.

Die Nachfrage nach Corona-Tests ist zurzeit höher ist als sonst. Das hatten bereits einige Apotheken in Lünen bestätigt. In einer wurden im Juli dreimal mehr Tests verkauft als davor. Auch dm-Märkte beobachten ein steigendes Interesse. Viele Lüner wollen wissen, ob sie sich eine Erkältung oder Corona eingefangen haben.

Dr. Arne Krüger
Dr. Arne Krüger, Hausarzt und Sprecher des Ärzte-Vereins Lünen, findet die Situation noch nicht besorgniserregend. © Magalski

Nicht besorgniserregend

Dass Corona wieder verstärkt ein Thema ist, zeigten die Viruslasten im Abwasser großer Städte, weiß Arne Krüger. Trotzdem ordnet er die Häufung zur Zeit noch nicht besorgniserregend, sondern eher als harmlos ein.

Schwere Corona-Verläufe seien mittlerweile selten. Man könne frühzeitig mit Medikamenten gegensteuern. Bei der Behandlung von grippalen Infekten oder Corona seien die Wege gleich. Zu Hause bleiben und sich erholen ist dann wichtig. Krüger appelliert an die individuelle Verantwortung. Dazu gehöre ein Test ebenso wie Rücksichtnahme und Achtsamkeit.

Infektionen im Sommer

Dass es gerade im Sommer eine Infektionswelle gibt, findet der Hausarzt nicht ungewöhnlich. Im vergangenen Jahr hätte die Serie im September angefangen, jetzt eben schon im Juli.

Corona-Impfungen würden nur noch selten nachgefragt und seien auch nicht nötig. Sinnvoll seien sie bei Hochrisikopatienten, die deutlich älter sind und unter Vorerkrankungen leiden. Wer Probleme mit Herz und Lunge habe, würde bei einem Lungeninfekt Schwierigkeiten bekommen können. In nächster Zeit würde der Impfstoff an die aktuelle Variante wieder angepasst.

Praxen vertreten sich

Auch das Personal in Arztpraxen bleibt mitunter nicht verschont. Sollte eine Praxis wegen Corona ausfallen, würden die Lüner das in der Regel kaum merken. Durch eine stabile Vertretungssituation fange die Ärzteschaft das stillschweigend untereinander auf. Das könne dann mal etwas holpern, aber es gebe immer einen Weg, erklärt Arne Krüger.