Lüner Vereine teils überrascht von Dortmunder Beschluss „Vollkatastrophe“

Lüner Vereine teils überrascht von Dortmunder Beschluss: „Vollkatastrophe“
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Teils überrascht und verwundert haben die Lüner Vereine, die in den Kreis Unna-Hamm wechseln möchten, auf die Negativ-Stellungnahme des Fußballkreises Dortmund, reagiert. Kreisvorsitzender Andreas Edelstein hat dem Fußballverband Westfalen die Empfehlung gegeben, einem Wechsel nicht zuzustimmen.

Benedikt Kuhne lehnt sich über die Bande.
Benedikt Kuhne (M.) und BW Alstedde sind etwas überrascht von der Stellungnahme des Fußballkreises Dortmund. © Sprenger

BW Alstedde etwas überrascht von der Stellungnahme

„Ja, das ist nicht das, was wir uns gewünscht haben“, kommentiert Benedikt Kuhne, Sportlicher Leiter von BW Alstedde, die Kreis-Meinung aus Dortmund. „Ich kann verstehen, dass der Kreis nicht möchte, dass später möglicherweise andere Vereine nachziehen“, so Kuhne, dessen Verein offiziell immerhin den ersten Wechsel-Antrag gestellt hat. „Allerdings wurde das zuvor etwas anders moderiert.“

Die Begründung des Kreises Dortmund möchte er nicht eingehend bewerten. Nur so viel: „Unserem Verein sind auch die Kinder wichtig und die Entscheidung ist nicht an den Haaren herbeigezogen. Das Thema wurde während unserer Jahreshauptversammlung diskutiert und dann haben wir den Antrag gestellt“, unterstreicht Kuhne die Mitgliederbeteiligung in Alstedde. „Der Kreis sollte die Worte der Vereine hören.“

„Das verwundert mich schon etwas“, musste auch Florian Dellbrügge, Vorsitzender des BV Lünen, feststellen. „Wir haben die Signale durch den Vorsitzendes des Kreises Dortmund im Vorfeld anders gedeutet.“ Indes ist Dellbrügge der Meinung, dass die Argumentation des Kreises Dortmund etwas schwach sei. „Ich will nicht auf jeden Punkt eingehen, aber wir kommen einfach aus dem Kreis Unna und wollen hier auch spielen. Das ist unser Hauptargument.“

Und auch Stephan Ahland vom SV Preußen Lünen macht nach dem Beschluss aus Dortmund erwartungsgemäß keine Luftsprünge. „Da fehlen einem die passenden Worte. Die Begründung des Kreises Dortmund ist in meinen Augen haltlos und schwammig“, sagt der Sportliche Leiter der Horstmarer. „Einen wirklichen Grund sehe ich nicht und dass andere Vereine den Wechselabsichten folgen könnten, spielt aktuell gar keine Rolle.“

Stephan Ahland vom SV Preußen Lünen hofft weiter auf eine positive Entscheidung des Fußballverbandes Westfalen.
Stephan Ahland vom SV Preußen Lünen hofft weiter auf eine positive Entscheidung des Fußballverbandes Westfalen. © Nico Ebmeier

Für „nachvollziehbar“ sieht indes Sascha Kusserow vom VfB Lünen das Bemühen des Kreises Dortmund, die Lüner Klubs im Fußballkreis zu halten. „Wenn ich Kreisvorsitzender wäre, würde ich vermutlich im rein geschäftlichen Sinne mit Blick auf eine mögliche Reduzierung der Aufstiegsplätze genauso argumentieren“, gibt der VfB-Chef zu. Aber auch für ihn ist klar: „Das ist nur schwierig nachvollziehbare Stellungnahme, wir hoffen auf eine ganz andere Entscheidung und die trifft eben der Verband.“

Abschließend ärgert sich BVL-Vorsitzender Florian Dellbrügge über den Umstand, dass die Entscheidungsfindung so lange dauert. „Unser größtes Thema ist derzeit, dass wir planungstechnisch völlig in der Luft hängen und nicht wissen, in welchem Kreis wir ab Sommer spielen. Wir haben Mitte März und sind in der Kaderplanung. Das ist echt eine Vollkatastrophe.“

Fußballkreis Unna-Hamm ist bereit für neue Klubs

Der Fußballkreis Unna-Hamm musste bislang übrigens noch keine offizielle Stellungnahme beim FLVW abgeben. Christian Ritter, Vorsitzender des Kreisfußballausschusses Unna-Hamm: „Es ist ja bekannt, dass wir den beantragten Kreiswechseln der Lüner Vereine positiv gegenüberstehen. Die Entscheidung des Kreises Dortmund zu bewerten, steht uns nicht zu.“ Der Termin, an dem das Präsidium des Fußballverbandes Westfalen eine Entscheidung trifft, steht aktuell noch aus.