
Der Auftritt in der vergangenen Woche des Lüner SV war gut, mal wieder. Zu viele Fehler in der Defensive führten zu zwei völlig unnötigen Gegentoren, mal wieder. Und so gab es gegen Westfalia Herne eine komplett vermeidbare Niederlage, mal wieder. Jetzt steht der LSV und die ganze Vereinszukunft am Scheideweg: Beim DSC Wanne-Eickel muss ein Sieg her, sonst ist der Abstieg praktisch besiegelt.
Lüner SV ist zum Siegen verdammt
Die harten Zahlen sind in Schwansbell weiter besorgniserregend. Nur drei Siege aus 21 Liga-Partien konnte der Westfalenligist in dieser Spielzeit einfahren. Auch unter Neu-Trainer Bülent Kara gab es bisher nur einen einzigen sportlichen Punkt aus drei Spielen, dazu den geschenkten Sieg durch die Absage des FC Brünninghausen nach dessen Spielerstreik.
Und nun steht eben am Sonntag das (Stand jetzt) wichtigste Spiel dieser Saison an. Beim DSC Wanne-Eickel geht es nicht nur um drei Punkte. Mit einer Niederlage würde der Abstand zum rettenden Ufer auf neun Punkten anwachsen. Das wäre für den LSV bei nur noch acht verbleibenden Liga-Spielen und einer ziemlich regelmäßig punktenden Konkurrenz nicht mehr aufzuholen. Die Rückkehr in die Landesliga wäre nach neun Jahren fix.
Doch für den Schwansbell-Klub wäre ein Abstieg nicht nur ein sportliches Fiasko. Viel mehr würde damit das gesamte Projekt, die gesamte Vereinszukunft, vor dem Scheitern stehen. Im Sommer 2024 wollte man endlich Ruhe in den Klub bekommen, wollte auf junge, hungrige Spieler setzen und etwas Langfristiges aufbauen. Die Idee war gut, die Umsetzung mangelhaft. Die Realität hieß Tabellenplatz 16 mit gerade einmal zehn Zählern.
Aufgrund des fehlenden sportlichen Erfolgs wurde das Vorhaben im Winter dann angepasst: Um irgendwie in der Liga zu bleiben, holten die Verantwortlichen in Bülent Kara einen neuen Trainer und dazu mehrere Spieler aus der Ober- sowie Regionalliga. Der Turnaround wurde trotzdem verpasst, man ist nun wieder Tabellen-Schlusslicht – mit mittlerweile 14 Punkten.
Westfalenliga 2: Duell mit DSC Wanne-Eickel
So ist der Druck nun immens. Ein Sieg beim DSC Wanne-Eickel (Sonntag, 15 Uhr/bei uns im Liveticker) ist Pflicht, um den Worst Case „Landesliga-Abstieg“ zu verhindern. Sonst steuert der Lüner SV ab der kommenden Woche erneut einer völlig ungewissen Zukunft entgegen.