Die Sanierung der im Dezember 2022 durch einen Brand schwer beschädigten Turnhalle der Viktoriaschule in Lünen verzögert sich um etliche Monate. Eigentlich war die Zentrale Gebäudebewirtschaftung Lünen (ZGL) zuversichtlich, die Turnhalle an der Viktoriaschule zum neuen Schuljahr 2024/25 an die Nutzer übergeben zu können. Davon ist längst keine Rede mehr. Jetzt ist die Fertigstellung für den 28. Februar 2025 geplant. Das teilte ZGL-Betriebsleiter Matthias Brüning jüngst dem Betriebsausschuss des städtischen Unternehmens mit.
Brüning versicherte den Ausschussmitgliedern, dass die Fertigstellung der Turnhalle der Viktoriaschule innerhalb der ZGL höchste Priorität besitze: „Wir wissen, wie wichtig das Gebäude nicht nur für die Schule, sondern auch für die Sportvereine ist. Deshalb ist es für uns umso ärgerlicher, dass es überhaupt zu den Verzögerungen gekommen ist.“
Brand an Weihnachten
Wie berichtet, wurde die Turnhalle bei dem Brand am zweiten Weihnachtsfeiertag 2022 dermaßen beschädigt, dass ein Rückbau des Brandschadens bis in den Rohbau hinein notwendig war. Im Zuge der Arbeiten wurde jedoch ersichtlich, dass sich der Sachverständige der Versicherung, die für den Schaden aufkommt, bei der Analyse der Bausubstanz verschätzt hatte.
So mussten entgegen ersten Angaben des Sachverständigen auch Prallwände, Putz, Elektroinstallation, Sanitär- und Heizungsleitungen, Bodenbeläge und Fliesenspiegel komplett zurückgebaut werden. „Erst mit dem schrittweisen Ausräumen der Brandlasten im Hallenbereich wurden die Schäden an der verbauten Substanz sichtbar“, hatte ZGL-Betriebsleiter Matthias Brüning dazu im April erklärt.
Und: „Ursprünglich sollte der Dachstuhl in Teilen erhalten bleiben. Doch im Laufe der Arbeiten und nach intensiven Gesprächen mit dem Sachverständigen hat sich gezeigt, dass auch das nicht möglich sein wird.“
Sachstands-Bericht
Mittlerweile ist die statische Abnahme des Dachstuhls erfolgt, die Unterspannbahn angebracht. Außerdem wurden vom Montag (19. August) bis Mittwoch (21. August) neue Fenster eingebaut. Nun sollen Elektro-, Heizungs- und Sanitärarbeiten folgen, wie Brüning im Betriebsausschuss zum aktuellen Sachstand der Arbeiten weiter sagte. Die Gewerke seien vergeben.

Problem bei alldem seien jedoch die „verlängerten Lieferzeiten“. So betrage die Lieferzeit für die Brandschutztüren circa 35 Wochen, für die Sporthallentore etwa 35 Wochen und für die Prallwände rund 27 Wochen. Deshalb plane ZGL, Brandschutztüren aus anderen städtischen Gebäuden übergangsweise einzubauen - wenn die Versicherung dem zustimmt. Darüber herrsche aber noch keine Klarheit.
Sanierung statt Neubau
Die Stadt Lünen und die Politik hatten sich nach dem Brand für eine Sanierung statt eines kompletten Neubaus entschieden, da die Versicherung die Kosten für die Sanierung übernimmt und somit keine Belastungen für den Haushalt entstehen.

Im September 2023 begannen dann die Arbeiten mit der Entfernung des durch den Brand zerstörten Dachstuhls. Weitere Brandlasten wurden beseitigt und die Sanierung im Rahmen der Möglichkeiten, das ursprüngliche Aussehen der Turnhalle zu bewahren, fortgesetzt. Die Schüler absolvierten ihren Sportunterricht seitdem in der Rundturnhalle.
Am zweiten Weihnachtsfeiertag 2022 stand die Turnhalle in Flammen und führte zu einem Großeinsatz der Feuerwehr mit rund 60 Helferinnen und Helfern. Später stellte sich heraus, dass die Halle massiv einsturzgefährdet war. Ermittlungen der Polizei ergaben, dass es sich um Brandstiftung handelte.
Persiluhrpassage in Lünen:: Umbau des Prestige-Objekts verzögert sich erneut