Trauer in Selm, Olfen und Nordkirchen Diese bekannten Persönlichkeiten sind 2023 gestorben

Todesfälle 2023: Menschen, die sich verdient gemacht haben
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Wer auf das Jahr 2023 zurück blickt, wird sich auch an Menschen erinnern, die im Alltagsleben sehr präsent sind. Einige von ihnen sind 2023 gestorben. Wir erinnern an sie und ihr Wirken.

2006 zog Pater Norbert Rebmann ins Pfarrhaus neben der Stiftskirche Cappenberg. Als Kollege und Vertreter des Pfarrers der katholischen Kirchengemeinde St. Johannes Evangelist. Rebmann gehörte dem Prämonstratenserorden an. Dem Orden also, dem Ritter Gottfried einst seine Burg in Cappenberg geschenkt hatte. Seitdem gibt es zwischen den Prämonstartensern und Cappenberg eine besondere und herzliche Verbindung. Herzlich ist auch der Begriff, der Pater Norbert treffend beschreibt. Pater Norbert starb am 28. April im Alter von 91 Jahren.

Pater Norbert Rebmann
Pater Norbert Rebmann © Michael Funke

Heribert Grieseholt gehörte zu denen, die in Cappenberg viel bewegt haben. Die sich für andere einsetzten. Vor allem für den Gemeinsinn. Heribert Grieseholt starb am 22. Juli mit 75 Jahren. Er hinterlässt ein gesellschaftliches Erbe, das geprägt ist von tiefer Verbundenheit für den Ort Cappenberg und die Menschen, die dort leben. Heribert Grieseholt war Ehrenmitglied im Sportverein Grün-Schwarz Cappenberg und im Schützenverein Cappenberg. Dort übernahm er Verantwortung, dort setzte er gemeinsam mit anderen Akzente. Gemeinsam – das war ihm wichtig. Von 2006 bis 2009 war er Schützenkönig von Cappenberg. Wer, wenn nicht Heribert Grieseholt, hätte dieses Amt besser ausfüllen können. Sagte er doch einmal von sich: „Ich bin hier geboren, getauft, zur Schule gegangen, habe hier geheiratet.“ Cappenberg war seine Heimat. Hier hat er auch seine letzte Ruhestätte gefunden.

Heribert Grieseholt
Heribert Grieseholt © Archiv

Mit Peter Gehrke hat Selm einen Mann verloren, dessen Engagement grenzenlos zu sein schien: Vorsitzender und aktiver Sänger im Chor Liederbrücke, engagiert im Verein zur Förderung der Städtepartnerschaften der Stadt Selm, Mitglied im Heimatverein Selm und in der Schützenbruderschaft St. Fabian und Sebastian. Wo er mitwirkte, hörte man auf ihn. Er war eine Führungspersönlichkeit. Den Chor Liederbrücke hielt er auf Kurs, genau wie den Städtepartnerschaftsverein, wenn er Radtouren und Ausflüge plante. Peter Gehrke hatte einen guten Sinn für Humor. Auch diese Eigenschaft wird den Menschen fehlen, die ihn gekannt haben. Peter Gehrke starb am 6. August im Alter von 75 Jahren.

Peter Gehrke
Peter Gehrke © Monika Zientz

Am 8. August starb Dr. Elisabeth Hördemann-Helmig im Alter von 89 Jahren. Generationen von Menschen hat sie beraten, wenn sie zu ihr kamen. Elisabeth Hördemann-Helmig war Hausärztin mit Leib und Seele. Fast 40 Jahre wirkte sie in Bork. Mediziner zu sein, das war in ihrer Familie eine Verpflichtung. Vater, Onkel und Großvater – sie alle waren Ärzte. Die Praxis ihres Vaters übernahm sie Anfang der 1960er-Jahre in Bork. Bis Anfang der 2000er-Jahre betreute sie junge und alte Menschen in ihrer Praxis. Auch gesellschaftlich engagierte sie sich. Im Tennisclub Bork und auch in der Bürgerschützengilde St. Stephanus Bork. Die Zuneigung der Menschen war ihr sicher. Dazu trug auch ihre den Menschen zugewandte Art bei.

Dr. Elisabeth Hördemann-Helmig
Dr. Elisabeth Hördemann-Helmig © Bernhard Schulze-Lutum

Martin Folle ist nur 57 Jahre alt geworden. Er starb am 26. Oktober. Martin Folle geht als erster Kaiser der Bürgerschützengilde St. Stephanus in die Geschichte des Ortsteils Bork ein. 2008 gelang ihm der Königsschuss und er repräsentierte mit seiner Frau Helga bis 2010 als Borker Königspaar die Schützengilde. 2016 holte er mit dem letzten Schuss wieder den Vogel von der Stange und ging als erster Borker Kaiser in die Gildegeschichte ein. Auch hier stand ihm seine Frau als Kaiserin zwei Jahre lang zur Seite. Martin Folle war 32 Jahre Mitglied in der Borker Gilde und Angehöriger der 3. Kompanie.

Martin Folle
Martin Folle © Malte Bock (Archiv)

Deutsch-französische Freundschaft – ein großer Begriff. Henri Montigny hat ihn mit Leben gefüllt. Als stellvertretender Präsident des Städtepartnerschaftsvereins von Walincourt-Selvigny gehörte er zu den Motoren der Städtepartnerschaft des Gemeindeverbundes nordfranzösischen Departement Hauts-de-France mit Selm. Viele Male war er zu Gast in Selm. Schnell wurde aus dem Gast ein Freund vieler Selmerinnen und Selmer. Menschen wie Henri Montigny sind es, die einer Städtepartnerschaft ein Gesicht geben. Ein Gesicht, das vielen Menschen in Selm unvergessen bleiben wird. Henri Montigny starb im November im Alter von 92 Jahren.

Henri Montigny
Henri Montigny © Städtepartnerschaftsverein

Paul Ostrop war Träger der Ehrennadel der Stadt Olfen. Diese Ehre wird Menschen zuteil, die sich um ihre Stadt verdient machen. Verdienste hat Paul Ostrop mannigfaltig gehabt. Er starb am 18. Juli im Alter von 91 Jahren. Paul Ostrop war 48 Jahre Lokalpolitiker gewesen, als er 2009 für die CDU seine letzte Ratssitzung besuchte. In dieser Zeit hatte er ehrenamtliche Bürgermeisterämter für die Stadt Olfen ausgeübt. Und er war der Motor für die Gründung der Wolfhelm-Gesamtschule gewesen. Seine Verdienste aufzuzählen, das kam Paul Ostrop nie in den Sinn. So meinungsstark und zupackend er war, so bescheiden haben ihn seine Mitmenschen kennengelernt. Er fehlt.

Paul Ostrop
Paul Ostrop © Dieter Bludau (Archiv)

Maria Richter gehörte zu den Gründern der Olfener Stadtranderholung und der Arbeitsstelle Gerechtigkeit und Frieden. Am 26. Oktober ist sie im Alter von 70 Jahren gestorben. In der katholischen Kirchengemeinde Olfen hatte sie Jugendgruppe geleitet. Mit Kindern und Jugendlichen war sie auf Augenhöhe. Eine Tugend, die den Menschen, die ihr begegnet sind, gefallen hat. Eine ihrer Freundinnen, die Holocaust-Überlebende Ruth Weiss, hat Maria Richter so beschrieben: „Ehrlich, bescheiden, stets bereit zu helfen.“

Maria Richter
Maria Richter © Richter

Lothar Niederhausen war Ehrenvorsitzender des Bürgerschützenvereins Nordkirchen. Er ist Anfang des Jahres gestorben. 1969 trat er dem Verein bei, seit 1980 war er im Vorstand aktiv. 1988 wurde er zum Vorsitzenden gewählt. Ein Amt, das er bis 2000 ausübte. Zwei Jahre später ernannte ihn der Bürgerschützenverein dann zum Ehrenvorsitzenden. Lothar Niederhausen wurde 86 Jahre alt.