Dimitrios Kalpakidis spricht mit Lüner SV Bekannter Dortmunder könnte neuer Trainer werden

Trainersuche beim Lüner SV: Eine Spur führt zu Dimitrios Kalpakidis
Lesezeit

Es beginnt eine neue Zeitrechnung beim Fußball-Westfalenligisten Lüner SV. Hayrettin Celik ist seit Dienstagabend (18. Februar) nicht mehr Trainer des Teams.

Der Klub trennte sich nach dem Kreispokal-Aus gegen A-Ligist BW Alstedde (1:4) und der Liga-Pleite gegen Vestia Disteln (4:5) von seinem erst im Sommer angetretenen Coach.

Lüner SV entlässt Hayrettin Celik

Beim sportlich unbedeutenden Testspiel am Dienstagabend gegen A-Ligist VTS Iserlohn, das der LSV deutlich mit 0:3 verlor, standen Allzweckwaffe Milan Mikuljanac und der Sportliche Leiter Athavan Varathan an der Seitenlinie. Lange sollen sie dort aber nicht bleiben.

Die Lüner teilten bereits am Dienstagabend im Rahmen der Freistellung von Hayrettin Celik mit: „Wir verhandeln mit zwei gestandenen Trainern, die höherklassige Erfahrungen haben und bekannt sind für ihre taktischen Finessen und ihre Fähigkeiten, die Spieler extrem zu motivieren.“

Eine Spur führt zu Dimitrios Kalpakidis. Der 45-Jährige gehört zu den bekanntesten Trainern des Dortmunder Amateurfußballs und war bis Anfang Februar beim Oberligisten TuS Bövinghausen verantwortlich.

Dort trat Kalpakidis aufgrund der unklaren sportlichen Perspektive zurück. Gegen den in den vergangenen Jahren steil emporgestiegenen Verein läuft ein Insolvenzeröffnungsverfahren, dem Klub droht das Aus.

Dimitrios Kalpakidis winkt zur Seite.
Dimitrios Kalpakidis ist nicht mehr Trainer des TuS Bövinghausen. Nun bestätigt er die Gespräche mit dem Lüner SV. © Schütze

Gerüchte, die Kalpakidis mit dem Lüner SV in Verbindung bringen, kursieren in Dortmund bereits seit einigen Wochen. Am 2. Februar, als Bövinghausen sein erstes Rückrunden-Spiel in Rheine wegen Spielermangels absagen musste, besuchte der 45-Jährige das LSV-Testspiel gegen die SSV Buer. Nur einen Tag später verkündete Kalpakidis seinen Rücktritt in Bövinghausen.

Der Dortmunder sprach während der Partie unter anderem mit Tuna Kayabasi, der wenige Tage später als Sportchef in Lünen vorgestellt wurde. Einen Zusammenhang und ein mögliches Engagement des 45-Jährigen dementierte der Verein damals und verwies darauf, dass sich „Dimi“ lediglich seinen Ex-Spieler und LSV-Neuzugang Jeffrey Malcherek anschauen und generell das ganze neue Gesicht der Lüner kennenlernen wollte.

Dimitrios Kalpakidis bestätigt Gespräche

Dimitrios Kalpakidis bestätigte gegenüber unserer Redaktion am Mittwoch, dass er Gespräche mit dem Lüner SV führt: „Das Projekt in Lünen ist eine reizvolle Geschichte. Man kann etwas bewegen. Der Kader hat eine gewisse Qualität.“

Gleichzeitig habe der bekannte Coach Zweifel an der sportlichen Ausgangslage. Der Rückstand auf das rettende Ufer ist nach der Niederlage gegen Disteln auf acht Punkte angewachsen – bei nur zehn eigenen Zählern – und die nächsten LSV-Gegner gehören ausnahmslos zu den Top-Teams der Liga. „Die Situation gerade ist schon brutal“, so Kalpakidis.

https://tools.pinpoll.com/embed/300398

Verwundern würde ein Engagement des erfahrenen Trainers, der auch schon den BSV Schüren, den SV Sodingen und den Kirchhörder SC trainierte, nicht. Der Lüner SV ist finanziell stabil aufgestellt und verfügt mit der Kampfbahn Schwansbell über ein mehr als vorzeigbares Stadion – durchaus zwei Pluspunkte für ambitionierte Trainer. Im Winter wurde der Kader des abstiegsgefährdeten Westfalenligisten zudem namhaft verstärkt.

Neuer Trainer für Heimspiel gegen FC Brünninghausen

Auf Nachfrage beim Verein dementiert der Lüner SV die Gespräche nicht, möchte sich darüber hinaus allerdings nicht weiter zu einzelnen Kandidaten äußern, auch um diese zu schützen. „An Spekulationen beteiligen wir uns nicht“, heißt es von Berater Arno Franke.

„Die Verantwortlichen im sportlichen Bereich führen ergebnisoffene Gespräche. Es gibt keine Prioritätenliste. Nach Abwägung aller wichtigen Komponenten werden die Verantwortlichen im Laufe der Woche die finale Entscheidung treffen“, sagt er weiter.

Am Freitag plant der Westfalenligist, seinen neuen Übungsleiter vorzustellen. Bis dahin werde es keine weiteren Auskünfte geben. Sich erstmals der Öffentlichkeit wird sich der neue Mann dann am Sonntag zeigen. Im Heimspiel gegen den FC Brünninghausen (bei uns im Livestream) muss der LSV dringend die ersten drei Westfalenliga-Punkte des Jahres einfahren.