Was für ein Tag für Lasse Schiedel: 135 Minuten auf dem Platz, ein bitteres Gegentor aus der Ferne miterlebt, und schließlich ein unvergessliches Erlebnis als Matchwinner der zweiten Herrenannschaft des SuS Kaiserau.
Der 18 Jahre alte Leistungsträger der Kaiserauer A-Jugend war von seinem Trainerteam um Marc Stender bereits unter der Woche für einen Einsatz in bei der „Zweiten“ im Auswärtsspiel beim PSV Bork auserkoren worden – genau wie sein Teamkollege Maximilian Hartmann. „Da habe ich mich natürlich sehr gefreut und sofort zugesagt“, erinnert sich Schiedel.
Lasse Schiedel steht zweimal in der Startelf
Zwar habe er in den Tagen vor dem Spiel schon mit ein paar Erkältungssymptomen zu kämpfen gehabt, die Chance wollte er sich aber nicht entgehen lassen. Zunächst einmal stand am Sonntag aber das Spiel mit der A-Jugend gegen Wacker Obercastrop an – zu einer ungewohnten Uhrzeit.
„Eigentlich spielen wir ja immer um 11, diesmal war der Anstoß aber erst um 12.30 Uhr, sodass sich alles ein bisschen überlappt hat. Ich musste dann ja auch erstmal noch rechtzeitig nach Bork kommen. Das sind ja auch ein paar Kilometer“, erzählt der Außenbahnspieler.
Der Kompromiss: Schiedel hängte sich eine Halbzeit lang für die U19 rein, wurde zur Pause beim Stand von 1:1 ausgewechselt und schaffte es so rechtzeitig zum Aufwärmen nach Bork. Dort erfuhr er von Stender, dass die A-Jugend nach einer 2:1-Führung in der Nachspielzeit noch den Ausgleich kassiert hatte.
„Das war natürlich bitter. Aber ich habe mir dann gedacht, dass ich es ja eh aus der Ferne nicht ändern kann und dass ich mich einfach auf das Spiel in Bork konzentriere“, übt sich der Youngster in Pragmatismus.

Und offenbar traf er genau die richtige Entscheidung. Denn das Spiel nahm gerade in der zweiten Halbzeit eine Wendung, die so eher nicht vorherzusehen war. Zunächst war Schiedel nach einem langen Ball von Hartmann zur Stelle und schob kurz nach der Pause zum 3:1 aus Kaiserauer Sicht ein.
Auch das 4:3 nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich der Borker erzielte Schiedel. Als es nach einem weiteren PSV-Treffer schon nach einem Unentschieden aussah, kam in der 93. Minute doch noch die eine entscheidende Szene: Ein Abpraller nach einer SuS-Ecke landete bei Schiedel, der abzog und mittig zum 5:4 traf.
A-Jugend des SuS Kaiserau steht im Mittelfeld
„Das war natürlich eine richtig coole Erfahrung. Alle sind auf den Platz gestürmt“, erinnert sich der A-Jugendliche, der zeitweise auch schon mit der ersten Mannschaft aus der Landesliga mittrainiert und als einer von mehreren U19-Spielern zur kommenden Saison fest in den Kaiserauer Seniorenbereich aufrückt.
Dass er mit seinem Dreierpack direkt zum umjubelten Helden wird, sei vor dem Spiel nicht sein Plan gewesen. „Natürlich nicht“, sagt Schiedel und lacht. „Aber ich bin schon mit der Einstellung reingegangen, dass ich weiß, was ich kann. Ich habe schon ein gutes Selbstvertrauen, denke ich.“
Dieses will er in den verbleibenden Wochen der Saison vor allem in den Spielen mit der A-Jugend auf den Platz bringen, um mit dem Team von Rang sechs aus noch ein paar Plätze in der Bezirksliga nach oben zu klettern. „Wir wollten eigentlich noch weiter oben mitmischen, haben es aber durch einige späte Gegentore etwas verbockt“, gibt er zu.
Auf weitere Einsätze mit den Herren hat Lasse Schiedel aber natürlich auch Lust. „Vielleicht klappt es ja schon mit einem Spiel in der ersten Mannschaft, da möchte ich mich im Training anbieten. Aber der zweiten Mannschaft nochmal zu helfen, wäre genauso gut.“