
Wer feiern kann, muss auch arbeiten können! Diesen Spruch muss sich der ein oder andere Amateurfußballer sicher immer wieder anhören, wenn es nach dem Training vielleicht doch ein Bier zu viel wurde oder der Derbysieg feuchtfröhlich am Sonntagabend gefeiert wird.
Kommentar zum spielfreien Karnevals-Wochenende
An diesem Wochenende ist die Situation aber scheinbar eine andere. Während Narren und Jecken an Karneval durch die Region ziehen, ruht der Amateurfußball zum großen Teil. Fast alle Ligen unterhalb der Oberliga haben in Westfalen spielfrei, aber wieso?
Was ist der Unterschied zu jedem anderen Wochenende, wenn sich Kreisliga-Kicker die Nächte um die Ohren schlagen und am Sonntag (manchmal auch mit Kater) trotzdem 90 Minuten auf dem Platz ihr Bestes geben? Es ist doch völlig absurd, mehreren tausend Amateurfußballern ihr Hobby zu verbieten, nur weil ein paar Hunderte am nächsten Morgen zum Rosenmontagsumzug nach Köln fahren oder in ihren heimischen Vereinen die fünfte Jahreszeit einläuten.
Ich verstehe durchaus den Aspekt, dass Fußballverband und -Kreise so schon von vornherein einen Termin für etwaige Nachholspiele haben. Doch auch dafür gäbe es durchaus deutlich bessere Wochenenden, als ein paar Tage im Februar oder März. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es in dieser Zeit kalt und regnerisch ist. Rasenplätze sind oft noch gesperrt. Dass es in diesem Jahr frühsommerlich warm ist, ist Glück und liegt vor allem daran, dass Ostern 2025 sehr spät ist.
Es gibt sogar Mannschaften, die erst ein Pflichtspiel im neuen Jahr absolvieren durften, dann durch den Spielplan freihatten und direkt noch eine Woche warten müssen. Das kann doch auf keinen Fall im Sinne eines fairen Spielbetriebs oder auch der Gesundheit der Spieler sein.
Wer also an Karneval feiern gehen möchte, darf das natürlich trotzdem gerne machen. Wer dafür sein Hobby für ein Wochenende sausen lassen möchte, kann davon nicht abgehalten werden. 90 Minuten am Sonntag sollten für alle anderen aber trotzdem möglich sein.