Emre Yildiz (am Ball) und die SG Gahmen hatten es mit einem Gegner zu tun, der sich vornehmlich auf die Defensivarbeit konzentrierte. © GUENTHER GOLDSTEIN
Nach dem 9:1-Rausch gegen den Hörder SC letzte Woche benötigte die SG Gahmen gegen Alemannia Scharnhorst viel Geduld. Am Ende stand aber der achte Sieg im achten Spiel.
Das Duell in der Fußball-Kreisliga A2 gegen Alemannia Scharnhorst entschied die SG Gahmen zwar am Ende souverän mit 4:1 für sich. Entscheidend war an diesem Tag aber weniger die fußballerische Qualität der Gahmener, sondern vor allem viel Geduld.
Kreisliga A2
SG Gahmen – Alemannia Scharnhorst 4:1
Kadir Kaya, Trainer der SG Gahmen, war nach dem Spiel fast ein wenig ratlos. „Ich weiß nicht, ob das wirklich sinnig ist, dass man unter der Woche trainiert, wenn man dann am Sonntag einfach keinen Fußball spielen will.“ Gemeint war nicht seine eigene Mannschaft, sondern der Gegner Alemannia Scharnhorst.
Niklas Holle im Tor der Alemannia war trotz vier Gegentoren der beste Scharnhorster Akteur. © GUENTHER GOLDSTEIN
Von Beginn an igelte sich Scharnhorst in der eigenen Hälfte ein, machte die Räume so eng wie möglich und schlug die Kugel nach Ballgewinn weit nach vorne. Gahmen ließ sich davon wenig beeindrucken, zog sein gewohntes Kombinationsspiel auf und kam auch zu Torchancen.
In der dritten Minute versuchte es Ahmet Karaduman aus der zweiten Reihe, Scharnhorst-Schlussmann Niklas Holle reagierte aber hervorragend und stand auch in den nächsten Minuten im Fokus: Zunächst parierte er einen Schuss von Valdet Osmani (9. Minute), war gegen Tamer Keskin zur Stelle (22.) und lenkte auch den direkt aufs Tor gezogenen Freistoß von Ersan Kusakci über die Querlatte (33.). „Scharnhorsts Torwart hatte einen richtig guten Tag“, lobte Kaya.
Die Alemannia hingegen war zu diesem Zeitpunkt kaum mal mit dem Ball in der Gahmener Hälfte aufgetaucht. Die Gäste verfolgten konsequent ihren Plan, der SG möglichst wenig Raum zu geben.
Dann war aber auch Holle machtlos. Nach einer Ecke auf den zweiten Pfosten nahm Celik den Ball runter, brachte ihn scharf in die Mitte und von einem Scharnhorster Bein sprang die Kugel ins Tor. Wer dachte, dass Gahmen jetzt so richtig ins Rollen kam, wurde eines Besseren belehrt – denn plötzlich jubelte Scharnhorst.
Gahmen ließ David Froning etwas zu viel Raum und der Scharnhorster zog aus 18 Metern erfolgreich ab (43.). „Das Gegentor regt mich auf, weil es komplett unnötig ist“, haderte Kaya – hatte ansonsten aber viel Lob übrig für seine Mannschaft: „Wir haben die Aufgabe angenommen und mit viel Geduld gelöst. Am Ende sind die drei Punkte das wichtigste. Dieser Siegeswille, den wir jeden Sonntag haben, den muss ich wirklich hervorheben.“
Denn trotz des Schocks kurz vor der Pause spielte Gahmen nach dem Seitenwechsel unbeirrt und fast schon stoisch weiter konzentriert nach vorne. Emre Yildiz zirkelte einen Freistoß zunächst ans Gebälk (51.), dann war es Furkan Kiymaz, der den Bann brach und von Höhe des Elfmeterpunkts zur 2:1-Führung traf (60.).
Der Widerstand Scharnhorsts schien nun gebrochen, den Gahmenern boten sich in der Folge mehr Räume. Gleich drei gute Chancen ließen die Gastgeber noch liegen, ehe Valdet Osmani mit dem dritten Tor den Deckel draufmachte (73.). Ein finales Aufbäumen der Gäste blieb aus und so blieb es Murat Büyükdere vorenthalten, den schönsten Treffer des Tages zu erzielen: Einen perfekt getimten langen Ball von Karaduman pflückte er aus der Luft, ließ seinen Gegenspieler ins Leere laufen und versenkte die Kugel im unteren Eck (83.).
Durch den achten Sieg im achten Spiel bleibt die SG Tabellenführer, die zweite Mannschaft des VfR Sölde bleibt mit drei Punkten Rückstand aber dicht dahinter.
SGG: Durak – Kodaman (80. Gülec), Keskin, F. Kiymaz, R. Kiymaz, Karaduman, Osmani (80. Abaraonye), Erbil (56. Benashvili), Celik (72. Chantah), Kusakci, Yildiz (68. Büyükdere)
Tore: 1:0 Celik (35.), 1:1 Froning (44.), 2:1 Kiymaz (60.), 3:1 Osmani (74.), 4:1 Büyükdere (83.)
Seit 2019 als freier Mitarbeiter für Lensing Media im Einsatz. Hat ein Faible für sämtliche Ballsportarten und interessiert sich für die Menschen, die den Sport betreiben - von der Champions League bis zur Kreisliga.