Nach einem überragenden Saisonstart mit vier Siegen aus den ersten vier Spielen hat der SC Berchum/Garenfeld zuletzt ein wenig Federn lassen. Auf vier Niederlagen am Stück folgte ein Unentschieden und zuletzt ein wichtiger Sieg bei der SG BW Haspe (3:1). Vor dem Derby gegen den VfL Schwerte sind beide Teams in der Bezirksliga 6 wieder nah aneinander gerückt - perfekte Vorzeichen also für ein enges Spiel, das am Sonntag (20. Oktober) um 15.30 Uhr im Garenfelder Waldstadion angepfiffen wird.
Das meint auch Vladimir Kunz, der beide Vereine kennt. Der Verteidiger spielte 2022 er für ein halbes Jahr beim VfL Schwerte. Zuvor war er jahrelang Garenfelder, danach wurde er es wieder. „Ich freue mich auf das Spiel. Es sind noch fast alle Jungs von damals beim VfL, ich habe mich mit allen gut verstanden", sagt Kunz vor dem Wiedersehen mit seinem „Ex".
Auch wenn es nur ein halbes Jahr in blau und weiß war, sei es „eine sehr schöne Zeit" gewesen: „Ich wäre auch länger geblieben, aber das hat mit dem Aufwand keinen Sinn ergeben, weil ich unter der Woche nicht oft trainieren kann", erklärt Kunz. Daher eigentlich der Schritt zurück zu den Alten Herren in Garenfeld. Doch plötzlich war Kunz wieder für die Bezirksliga-Mannschaft wichtig und ist aktuell wieder an jedem Wochenende am Start und fester Bestandteil des SC.

Kunz weiß: „Das Spiel ist sehr wichtig, wenn wir wenigstens ins obere Drittel wollen." Die letzten Wochen mit Spielen gegen viele Top-Teams der Liga waren wenig erfreulich für die Berchum/Garenfelder, daher mahnt Vladimir Kunz: „Wir brauchen auch Punkte gegen den Abstieg." Die 30 nennt er als magische Punktezahl. „Warum nicht so früh wie möglich diese Punkte holen?" Klingt logisch.
VfL Schwerte hat sich gefangen
Gegen den VfL, der drei Plätze und vier Punkte hinter dem SC im Tabellenmittelfeld rangiert, werde es aber erneut eine schwierige Aufgabe. „Das wird ein hartes Spiel. Ich weiß, wie die Jungs auftreten", sagt Kunz, „ich war auch überrascht, dass sie so schlecht gestartet sind." Nur zwei Punkte aus den ersten fünf Spielen konnte der VfL einfahren. Mittlerweile hat sich der Ex-Klub des 33-Jährigen aber gefangen und kommt nach einem 5:0 gegen die SpVg Hagen II mit Rückenwind ins Derby.
„Wir müssen den Kampf annehmen und cleverer vor dem Tor sein", betont Kunz. Die Chancenverwertung sei das große Manko des SC Berchum/Garenfeld. Eine Patentlösung hat Kunz dagegen auch nicht. „Nicht so viel überlegen" lautet sein Tipp - wohlwissend, dass das einfacher gesagt als getan ist. Dennoch ist Kunz positiv gestimmt, ob des Derbys, auch wenn die Garenfelder Personaldecke noch immer dünn gestrickt ist.
SC Berchum/Garenfeld mit kleinem Kader
Nach 13 Spielern im Kader vergangene Woche, werden es nun 14 bis 15 sein, schätzt Kunz. Sein Klub wollte das Spiel sogar verlegen, diesem Wunsch entsprach der VfL allerdings nicht. „Das ist natürlich schade, aber auch verständlich, weil wir früher hätten anfragen sollen", meint Kunz. „Wir haben erst zwei Wochen vorher gefragt, obwohl wir wussten, dass viele verletzt oder im Urlaub sind." Und so wird der kleine Kader es richten müssen - Kunz inklusive. „Letzte Woche haben wir den Kampf angenommen und uns dann belohnt", blickt er auf den 3:1-Sieg bei der SG Blau-Weiß Haspe zurück. Genauso soll es auch im Derby aussehen.
Spielverlegung ist „nicht realisierbar“
Und der VfL? Trainer Fadil Salkanovic sagt zum Thema Spielverlegung: „Grundsätzlich wäre ein Spiel außer der Reihe mal klasse. Aber es ist kaum realisierbar. Wir konnten dem Wunsch nach Verlegung nicht zustimmen, weil wir unter der Woche Probleme haben, uns alle pünktlich zusammenzufinden. Wegen Job und Uni ist es schwierig.“
Für die Partie in Garenfeld muss der Coach auf Lukas Severin, Julien Burmann, André Meyer und Eugen Grauberger verzichten. Trotzdem ist der Schwerter Trainer optimistisch, weil er auf eine gute Trainingswoche zurückblicken kann. „Die Beteiligung lag bei 18 bis 20 Mann – außergewöhnlich gut für diese Jahreszeit.“

Geisecker SV - SG Blau-Weiß Haspe (Sonntag, 15.15 Uhr, KS-Logistic-Sportanla ge, Buschkampweg)
Von einem Muss will Geiseckes Trainer Niklas Herberg nicht sprechen. „Aber natürlich wäre ein Sieg sehr hilfreich, damit die Tabelle nicht mehr so aussieht wie jetzt“, sagt Herberg vor dem Heimspiel gegen den Tabellennachbarn. Beide Klubs haben neun Punkte aus den ersten zehn Saisonspielen geholt – da ist jede Menge Luft nach oben.
Er sei aber fest davon überzeugt, dass die drei Punkte am Buschkampweg bleiben, sagt der Coach. „Wir wollen das bestätigen, womit wir am vergangenen Sonntag in Gevelsberg angefangen haben“, blickt er nochmal kurz auf das 1:1 beim Vizemeister der Vorsaison zurück.
Julian Hüser ist nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre wieder am Ball. Dagegen muss Jannis Kassel nach seiner Ampelkarte von Gevelsberg ein Spiel aussetzen.