Aktuell bildet Natalie Stefanski gemeinsam mit Marion Küpper im Selmer Stadtrat die „Fraktion für Demokratie“. Die Kommunalpolitikerin, die nach der vergangenen Wahl im Jahr 2020 für die Grünen in den Rat eingezogen war, ist bereits vor rund zwei Jahren wegen Differenzen mit der bundespolitischen Linie aus der Partei ausgetreten. Weil auch gegen Fraktionskollegin Marion Küpper wegen ihrer Rolle in der Abrechnungsaffäre ein Parteiausschlussverfahren läuft, war nach dem Austritt der Ortsvereins-Vorsitzenden für Selm die Umbenennung der Fraktion erforderlich geworden. Nun hat Natalie Stefanski eine neue politische Heimat gefunden: Sie ist Mitglied der vor kurzem neu gegründeten Wählergemeinschaft „Stark für Selm“.
Gemeinsam mit deren Gründer und Vorsitzenden Heiko Buchalik (fraktionsloses Ratsmitglied, zuvor Familie/IKS-Fraktion) ist sie unter anderem Administratorin der entsprechenden Facebook-Gruppe. „Das ist grundsätzlich keine Entscheidung, die man einfach über Nacht trifft. Dieses Angebot einer unabhängigen Wählergruppe hat mich am meisten gereizt“, erklärt das Ratsmitglied. Auch thematisch sei die neue Gruppe im Vergleich zu bereits etablierten Angeboten aus ihrer Sicht breit aufgestellt und setze Schwerpunkte auf Themen, die ihr sehr am Herzen liegen. „Gerade der Erhalt der Buslinie R19 und der Erhalt des Hallenbades sind wichtige Themen. Hier hätte ich mir auch mehr Aktivität von der Stadt gewünscht“, betont Natalie Stefanski.
Gemeinsame Anträge möglich
Während sie sich bei „Stark für Selm“ in den Gesprächen zur thematischen Ausrichtung engagiert und für die Gruppe auch bei der Kommunalwahl im September antreten wird, bleibt die Zusammenarbeit in der Ratsfraktion mit Marion Küpper bis zum Ende der Ratsperiode bestehen. „Das schließt sich nicht aus, weiterhin wollen wir aktiv in den Ausschüssen Kommunalpolitik machen“, erklärt die Selmerin.
Zu einer fraktionsübergreifenden Zusammenarbeit mit „Stark für Selm“-Mitstreiter Heiko Buchalik könne es dabei bei einzelnen Themen durchaus zu inhaltlichen Überschneidungen kommen. „Grundsätzlich gibt es solche gemeinsamen Anträge in Selm aus meiner Sicht viel zu selten“, meint Natalie Stefanski. Auch bei der Resolution zur „finanziellen Ausstattung der Kommunen“, die Heiko Buchalik in der Ratssitzung am 20. März gemeinsam mit der GfS-Fraktion eingebracht hatte, habe es zuvor bereits Gespräche mit der Fraktion für Demokratie gegeben. Schließlich stimmte der Rat bei Enthaltung der CDU-Fraktion einstimmig zu.
Neben den beiden derzeitigen Ratsmitgliedern Stefanski und Buchalik sollen sich bei „Stark für Selm“ nach Wunsch der Gruppe vor allem auch bislang kommunalpolitisch noch nicht engagierte Bürger einbringen. „Ich finde es gut, wenn mehr Bürger in Selm Politik machen“, hofft auch Natalie Stefanski auf mehr kommunalpolitisches Interesse durch die geplante stärkere Bürgerbeteiligung.
