Rassistische Äußerungen bei U17-Testspiel? TuS Uentrop wehrt sich gegen Vorwürfe der JSG Hellweg

Rassistische Äußerungen? TuS Uentrop wehrt sich gegen Vorwürfe
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Nach dem Testspiel zwischen der JSG Hellweg Unna und dem TuS Uentrop am vergangenen Sonntag (26. Januar) steht ein schwerwiegender Vorwurf im Raum: Laut Spielbericht des Schiedsrichters soll es zu rassistischen Äußerungen gekommen sein. Aufgrund der Eintragungen im Sonderbericht könnte ein Sportstrafverfahren gegen den TuS Uentrop eingeleitet werden. Der beschuldigte Verein bestreitet die Vorwürfe jedoch vehement.

Kreissportgericht fordert Stellungnahmen der Vereine an

Dirk Brandt, kreisverantwortlich für Freundschaftsspiele im Jugendbereich, kündigte an, dass das Thema auf der Jugendleitertagung am kommenden Wochenende besprochen werde. „Solche Vorfälle kommen im Jugendbereich zum Glück selten vor. Aber wenn es passiert, müssen wir es natürlich aufarbeiten“, so Brandt. Weitere Details durfte Brandt keine nennen und verwies auf das schwebende Verfahren.

Michael Zahorodnyj, Vorsitzender des Kreissportgerichts Unna-Hamm, erklärte auf Nachfrage, dass Stellungnahmen von beiden Vereinen eingefordert worden seien. Sollte sich der Vorwurf bestätigen, müsse der Fall zwingend an das Verbandssportgericht übergeben werden. „In einem solchen Fall dürfen wir als Kreissportgericht nicht entscheiden“, stellte Zahorodnyj klar.

Schiedsrichter hat keine rassistischen Äußerungen vernommen

Eine Herausforderung stellt nun allerdings die Beweislage dar: Offenbar hat der Schiedsrichter laut Zahorodnyj selbst keine rassistischen Äußerungen vernommen. Wenn es am Ende Aussage gegen Aussage steht und keine Beweise vorliegen, könnte der Fall laut dem Sportrichter ohne Konsequenzen bleiben. Dennoch betonte Zahorodnyj die Notwendigkeit einer lückenlosen Aufklärung.

Nach dem Spiel soll der Trainer der JSG Hellweg Unna Einwände beim Schiedsrichter erhoben haben. Ein Spieler habe sich dem Trainer anvertraut und angegeben, er sei während der Partie rassistisch beleidigt worden.

TuS Uentrops Co-Trainer bestreitet Vorwürfe

Holger Stricker, Co-Trainer beim Hammer Verein, erklärte am Freitag (31. Januar) auf Nachfrage, dass der TuS Uentrop bisher noch keine Stellungnahme eingereicht habe, machte jedoch deutlich, dass sein Verein die Vorwürfe abstreiten würde: „Solche Aussagen gehen gar nicht. Wir haben das nach dem Spiel sofort in der Kabine angesprochen. Alle Spieler beteuern, dass sie keine rassistischen Äußerungen getätigt hätten. Zumindest habe auch kein Mitspieler von der JSG Hellweg etwas Dergleichen gehört.“