Nun ist es endlich soweit: Zum ersten Mal machte der neue Treffpunkt Persiluhr bei der offiziellen Eröffnung am Samstag (29. März) seinem Namen alle Ehre. Zahlreiche Lünerinnen und Lüner ließen es sich nicht nehmen, das Angebot der neuen Stadtbibliothek erstmals persönlich in Augenschein zu nehmen.
Zu den geladenen Gästen zählte Ina Scharrenbach, NRW-Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung. Sie begann ihre Rede mit der Feststellung „Sie sind angekommen am Ziel einer 18-jährigen Reise“ und blickte auf die ersten Schritte zum Stadterneuerungsprozess im Jahr 2007 zurück. Nach einem ersten Rundgang durch die neue Bibliothek lobte sie: „Das sind Räume, die wirklich spannend zu entdecken sind. Die Bibliothek ist dabei in verschiedene Abteilungen unterteilt, so gibt es eine kleine Bar, eine Romanecke mit Sitzkuhle oder auch eine kleine Kinderecke. Im oberen Teil der Bibliothek kann man von einer Ellipse hinaus lesen, lernen, ausruhen und dabei die Aussicht genießen. Der Treffpunkt Persiluhr ist für die Ministerin ein „Ort, der dazu einlädt, kreativ zu sein und sich zusammenzufinden.“ Das Lesen von Büchern verglich sie mit dem Aufbruch in ein neues Abenteuer.


Hoffnung auf „Publikumsmagnet“
Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns meinte in seiner Rede zum Auftakt des Festakts: „Wir hoffen, dass dieser Treffpunkt zum Publikumsmagneten für die nördliche Innenstadt und ganz Lünen wird. Ich denke, die Chancen stehen gut.“ Die fast zehnjährige Laufzeit des Bauprojekts bezeichnete er als langen Weg, der sich beim Blick auf das Endergebnis aber gelohnt habe. „Was entstanden ist, ist beeindruckend. Neben den Büchern geht es vor allem um Begegnung, hier gibt es für Vereine und Gruppen einen zusätzlichen Anlaufpunkt“, stellte der Bürgermeister heraus. Er bedankte sich für die Förderung durch das Land NRW in Höhe von fünf Millionen Euro (vier Millionen Eigenanteil übernimmt die Stadt), nicht ohne kritisch anzumerken, dass an anderer Stelle die Unterstützung strukturschwacher Kommunen häufig ausbleibe. Ina Scharrenbach verwies im Anschluss auf die von der Landesregierung geplante Altschuldenlösung, an der sich Kommunen wie Lünen beteiligen können.

Mehr Kultur in der Innenstadt
In der Folge ging es aber wieder konkret um den Treffpunkt Persiluhr. Architekt Björn Schreiter erinnerte sich daran, wie manche für das Projekt verpflichtete Baufirma trotz Zusage nicht gekommen war und so für Nervosität sorgte. Astrid Linn, Fachbereichsleiterin Innovative Stadt bei der Stadtverwaltung, meinte: „Die Menschen wollen etwas erleben und Atmosphäre spüren.“ Das sei nun an allen Seiten der Innenstadt durch die verschiedenen Anlaufpunkte mit kulturellen Angeboten des Lükaz, der Musikschule, Volkshochschule, der Villa Urbahn mit dem Museum Lünen und nun des neuen Treffpunkts Persiluhr möglich. Büchereileiterin Christiane Humann freute sich einfach auf den Alltag: „Wir wollen uns jetzt entfalten und sind gespannt darauf, zu sehen, wie der neue Treffpunkt unseren langjährigen Besuchern gefällt.“
Zur Eröffnung wurde im Anschluss noch ein buntes Programm für alle Altersgruppen. Dazu zählten zwei Manga-Workshops für Kinder und Jugendliche und eine interaktive Krimi-Lesung für Kinder. Besucher können zudem bis 18 Uhr kleine Giveaways mit nach Hause nehmen und sich von Luftballonfiguren und AirBrush-Tattoos verzaubern lassen. Den Abschluss des Eröffnungsfestes bildete ein Live-Hörspiel des Theater ex libris mit Original-Kurzgeschichten von Sir Arthur Conan Doyle (u.a. Autor der Sherlock-Holmes-Bände).
Öffnungszeiten und Preise
Ab dem 1. April ist die Stadtbücherei dienstags, donnerstags und freitags von 10 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 13 Uhr geöffnet. Montags und mittwochs bleibt sie geschlossen. Eine Jahreskarte (für genau zwölf Monate ab dem Kauf) kostet für Erwachsene 15 Euro.