Brauche ich eine neue Impfung gegen Corona oder Grippe? Hausärzte aus Schwerte geben Tipps

Von Amelie Sczesny
Nachfrage an Corona-Impfungen steigt: Wer sich impfen lassen sollte
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In diesem Sommer verzeichneten die Zahlen der mit Corona infizierten Personen wieder einen leichten Anstieg. Gerade im Hinblick auf die letzten Jahre wird damit die Frage nach einer erneuten Corona-Impfung lauter.

„Die positiven Fälle werden wieder mehr“, berichtet Dr. Beate Henschel, Hausärztin aus Schwerte. Dabei sei jedoch auch zu beachten, dass der Krankheitsverlauf inzwischen ein deutlich leichterer sei.

Empfehlung der STIKO

Die Impf-Empfehlung gilt für alle Risikogruppen. Dazu zählen insbesondere Menschen ab 60 Jahren oder Menschen mit bestimmten Grunderkrankungen. Diese sollten, nach Angaben der Ständigen Impfkommission (STIKO), eine jährliche Auffrischungsimpfung im Herbst bekommen.

„Patienten, die ein erhöhtes Risiko auf einen schweren Verlauf haben, sollten geimpft werden“, betont auch Dr. Beate Henschel. Bei allen anderen würde man davon ausgehen, dass sie die Erkrankung mit einem leichten Verlauf auch ohne eine weitere Impfung überstehen.

„Impftage“

Auf die Patienten mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Verlauf, erklärt Schwerter Hausarzt Theo Spanke, „gehen wir zu“. Dazu würde man vor allem Einrichtungen wie Seniorenheime ansprechen, denn genau dort sind die Auffrischungsimpfungen besonders wichtig.

„Meisten fragen die Patienten selbst nach“, sagt Theo Spanke jedoch auch. Die Nachfrage sei noch nicht extrem hoch, trotzdem gebe es mit dem Herbst die ersten Anfragen. Dafür habe man im Moment spezielle „Impftage“ für die Patienten. „Wir sammeln alle Anmeldungen von Patienten, die geimpft werden wollen, und impfen dann an einem Tag“. Der Hintergrund ist der, dass man so keine Impfdosen unnötig wegwerfen müsse, erklärt der Arzt.

„Impfmüdigkeit“

Auch in der Praxis von Dr. Lucas Bisplinghoff in Schwerte an der Haselackstraße wird einmal in der Woche geimpft. „Ungefähr 12 Leute impfen wir pro Woche“, erzählt er. Vor allem für diejenigen, die zur Risikogruppe gehören, selbst jedoch nie infiziert waren, hält der Arzt eine Impfung für besonders wichtig.

Er merkt jedoch auch, dass viele die Corona-Thematik und besonders das Impfen als nicht mehr so wichtig empfinden. „Man könnte schon von einer Impfmüdigkeit sprechen.“

Grippe-Impfungen

Mit dem Herbst kommt neben den Corona-Impfungen auch die Auffrischung der Grippe-Impfungen hinzu. Auch hier empfiehlt die STIKO, ähnlich wie bei den Corona-Impfungen, eine jährliche Auffrischung für Risikogruppen, wie Menschen über 60 oder Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen.

„Für die Grippe-Impfungen ist es noch etwas früh“, betont Theo Spanke. Da die Grippe-Saison bis März geht, empfiehlt er eine Impfung im Oktober.

Dieser Text ist zum ersten Mal am 9.9.2024 erschienen.

Zum Thema

Die STIKO empfiehlt: Wer sollte seine Corona-Impfung auffrischen?

  • Menschen ab 60

  • Bewohner in Pflegeeinrichtungen

  • medizinisches und pflegendes Personal mit direktem Kontakt zu Patienten

  • Familienangehörige und enge Kontaktpersonen von Immunsupprimierten (Menschen mit geschädigtem körpereigenen Abwehrsystem)

  • alle ab dem Alter von 6 Monaten mit bestimmten Grundkrankheiten, zum Beispiel Immundefizienz.