Wenn die Themen Müll- und Abwassergebühren auf der Tagesordnung des Haupt- und Finanzausschusses auftauchen, bedeutet das für die Werner Haushalte oft nichts Gutes. Vor allem in diesen Zeiten massiver Preissteigerungen war Böses zu erwarten für die kommunalen Gebühren 2023 in Werne. Doch der Kelch ging an den Zahlern vorüber. Zwei Dinge sind dafür ausschlaggebend.
Tatsächlich war bei den Müllgebühren eine Steigerung zu erwarten. Doch zwei Umstände, das erläuterte Stephan Elsner aus der Verwaltung den Politikern, führten zu einer Ersparnis für die Bürger: „Die Inbetriebnahme einer neuen Sortieranlage sowie die Erlössituation beim Altpapier.“
Gestiegene Preise für Altpapier
Christian Thöne von der FDP-Fraktion hatte genau hierzu eine Nachfrage. „Wie kommt es zu den besseren Preisen für Altpapier?“ Den genauen Grund konnte Elsner nicht nennen, aber den Trend bestätigen. „Eine Tonne Altpapier wird im kommenden Jahr mit 123,44 Euro vergütet.“ 2022 waren es 52,77 Euro, 2021 nur 10,78 Euro. Das bedeutet, dass die Stadt mit rund 86.000 Euro Mehreinnahmen im kommenden Jahr gegenüber 2022 rechnet.
Zweiter Pluspunkt: „Die GWA hat eine neue Sortieranlage in Betrieb genommen“, sagt Elsner auf Anfrage der Redaktion. Die bessere Sortierung sorge dafür, dass weniger Restmüll kostenintensiv verbrannt werden müsse - das sorge für Ersparnisse. Diese beiden Senkungen glichen Erhöhungen an anderer Stelle aus, sodass ein Musterhaushalt in Werne nur 1,41 Euro im Jahr mehr zahlen muss.

Abwassergebühren sinken leicht
Außerdem befasste sich der Haupt- und Finanzausschuss in seiner öffentlichen Sitzung am Mittwoch, 30. November, ab 17.30 Uhr im Kolpingsaal mit den Abwassergebühren. Auch hier gibt es kaum Veränderungen gegenüber den aktuellen Gebühren. Die Familie Mustermann (Verbrauch von 200 Kubikmeter/Jahr, versiegelte Fläche von 130 Quadratmeter) kann sich freuen. Zumindest ein ganz kleines bisschen. Denn zum zweiten Mal in Folge sollen die Abwassergebühren sinken. Allerdings nur minimal. Mussten die Mustermänner in diesem Jahr 728,30 Euro berappen, sollen es 2023 nur 727,90 Euro sein. Ersparnis: 40 Cent. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 lagen die Kosten noch bei 738,90 Euro.
Bezieht man die leicht gestiegenen Müllgebühren in die Rechnung mit ein, so zahlt ein typischer Werner Haushalt für beide Sparten einen Euro mehr im Jahr. Der Ausschuss stimmte den Gebührenvorschlägen der Verwaltung einstimmig zu, es fehlt noch die (obligatorische) Bestätigung durch den Stadtrat.
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