Knapp 2,5 Kilometer Luftlinie liegen zwischen dem Lindert und dem Dahl. 2,5 Kilometer – und zwei Ligen. Mirac Kavakbasi macht diesen Sprung nun. Weg von Eintracht Werne und der Kreisliga A1 Unna-Hamm und hin zum Werner SC und in die Landesliga. Die knapp vier Kilometer Fahrtweg zwischen beiden Sportanlagen in Werne kennt der Mittelfeldakteur aber auch. Denn Kavakbasi ist kein Neuling beim WSC. Im Gegenteil.
Mirac Kavakbasi kehrt zum Werner SC zurück
„Schöne Grüße auch von Tim, er hat sich richtig gefreut, dass du zurückkommst“, sagte der Fußball-Vorsitzende Dirk Abdinghoff bei der Vorstellung Mirac Kavakbasi. Denn Kavakbasi und Abdinghoffs Sohn Tim haben schon beim WSC gemeinsam gespielt. Damals schon in der Landesliga, vor knapp zwei Jahren, vor dem Ab- und nun Wiederaufstieg. Ab- und Aufstieg hat Mirac Kavakbasi beim Werner SC hingegen nicht miterlebt. Denn seit zwei Jahren trägt er nun das Trikot der Evenkämper. „Ich bin zur Bundespolizei gegangen und das lag ein bisschen außerhalb. Das erste Jahr war in Bielefeld und das zweite in Berlin.“ Seit zwei Jahren spiele er deshalb ohne Training von Sonntag zu Sonntag. Manchmal schaffe er es vielleicht noch zum Freitagstraining. Glück für den WSC: Damit ist jetzt Schluss, Kavakbasi bleibt nun in der Region zum Arbeiten.
Das bedeutet aber auch wiederum Abschiednehmen von Eintracht Werne. „Die sind auf jeden Fall traurig, dass ich gehe, weil ich die Mannschaft ja auch weitergebracht habe. Die Mannschaft hat aber auch mich weitergebracht“, so Kavakbasi und hob hierbei vor allem die erfahrenen Akteure der vergangenen Jahre wie Enes Akyüz, Apo Sahin oder Sami Schebab (inzwischen Hammer SC) hervor. „Die haben mir auch sehr viel Erfahrung beigebracht. Aber die Gruppe wünscht mir natürlich das Beste, weil ich ja nicht in der Liga in eine andere Mannschaft gehe, sondern höher gehe.“
Mannschaft wollte Kavakbasi zurück
Auch wenn bei Kavakbasis Zusage noch nicht feststand, dass er in der kommenden Spielzeit wieder Landesliga spielen wird. WSC-Neucoach Sven Pahnreck hatte aber mit den Neuzugängen bereits besprochen, dass ihre Zusage für beide Ligen gegolten hätte. Und kurios: Pahnreck und Kavakbasi kennen sich aus der A1. Allerdings als ärgste Konkurrenten. Denn sowohl Eintracht als auch SVF Herringen, wo Pahnreck aktuell noch coacht, spielen seit einigen Spielzeiten um den Aufstieg, die Hammer stehen aktuell auf dem ersten Tabellenplatz. Die Gespräche liefen dann vor dem Aufeinandertreffen beider Teams im März ab: „Mitte März haben wir gesprochen.“ Nach dem Spiel kam dann die Zusage. „Aber davor war das schon klar“, so der 23-Jährige.
Doch der Kontakt kam nicht von Pahnreck zuerst aus. „Der hat immer noch Kontakt zu den Spielern. Ich kannte ihn ja von Eintracht Werne und Herringen. Als dann rauskam, dass ich Werne trainiere, hat man sich auch mit den Jungs zusammengesetzt und gefragt: Habt ihr vielleicht jemanden, der auch charakterlich gut ins Team passt? Dann ist der für mich vielleicht auch eine Überlegung. Und dann kam Mirac ins Gespräch“, erklärte Pahnreck bei der Vorstellung. „Die Jungs haben in höchsten Tönen von Miro gesprochen, dass er menschlich wie sportlich da eine gute Rolle gespielt hat“, freut sich Abdinghoff. Und auch Mirac Kavakbasi freut sich: „Ich freue mich auf jeden Fall auch, die ganzen Jungs wiederzusehen. Jetzt will ich noch mal angreifen. Die Jungs wissen alle, dass ich die alle liebe. Und ich will denen auf jeden Fall weiterhelfen. Ich bin zu 100 Prozent heiß.“

Und weiter: „Ich bin ja schon die ganze Zeit in Kontakt mit Prinz oder den Lachos. Die meinten auch schon immer: Komm zurück, wir brauchen dich. Das ging halt nur nie wegen meinem Beruf. Ich habe wieder richtig Bock auf Fußball und weiter oben anzugreifen. Dann habe ich herausgefunden, dass Sven der Trainer wird. Das hat mich natürlich auch gefreut. Wir haben ja schon vier Spiele gegeneinander gespielt. Ein guter Trainer, ein guter Typ. Ich denke auch, dass er voll in die Mannschaft passt und den Jungs auch weiterhelfen kann.“
Unter Lars Müller hat Mirac Kavakbasi im Mittelfeld Stamm gespielt. Zusichern will Pahnreck ihm das nicht: „Ich glaube, da hat jeder erstmal in der Vorbereitung die gleiche Chance. Die Jungs können sich zeigen, müssen sich aber auch zeigen. Das ist kein Welpenschutz für die, die da waren. Und es ist auch keine Garantie für die, die dazukommen. Wir haben ambitionierte Ziele, wir haben ehrgeizige Typen dabei. Das heißt, da weiß auch jeder, dass es schon Richtung Leistungssport geht. Und dementsprechend werden wir das auch behandeln.“ Dass er Kavakbasi, der auf der Zehn, im defensiven Mittelfeld und auf Rechtsaußen spielen kann, nicht in der Innenverteidigung aufstelle, sei klar: „Ich sehe ihn schon im Mittelfeld, eher auch in der Zentrale. Und dann liegt es auch an Mirac, wie gut vorbereitet er ist.“