27.642 Euro betrug das durchschnittliche Einkommen der Menschen in Selm im Jahr 2021. Das geht aus Zahlen des Statistischen Landesamtes (IT.NRW) hervor. Rechnet man diesen Wert für alle Selmerinnen und Selmer zusammen, liegt das Gesamteinkommen bei 716 Millionen Euro.
Diese Werte beziehen sich allerdings auf alle Menschen, also auch jene, die wie Kinder oder Rentner gar nicht arbeiten gehen. Auch Sozialleistungen werden nicht hinzugezählt. Andersherum wurden auch Steuern und Sozialabgaben noch nicht herausgerechnet. Deshalb wurde zusätzlich auch das Verfügbare Einkommen für „Konsum- und Sparzwecke“ errechnet.
Problem: die Inflation
Das Verfügbare Einkommen fällt daher mit insgesamt 623 Millionen für die Stadt Selm schon kleiner aus. Pro Kopf blieben noch 24.044 Euro über. Damit steigt das durchschnittliche Einkommen in Selm weiter an. Im Vorjahr bekamen die Menschen noch 475 Euro weniger, im Vergleich zum Jahr 2017 beträgt der Sprung sogar 1172 Euro.
Doch wie gut sieht der Anstieg im Vergleich zu den steigenden Preisen aus? Oder: Was können sich die Selmerinnen und Selmer davon kaufen? Die Inflationsrate in Deutschland ist weiterhin auf einem hohen Niveau: Ungefähr 6 Prozent mehr müssen die Menschen aktuell im Vergleich zum Vorjahr beim Einkaufen zahlen. Damit übersteigt die Inflation den Anstieg beim Durchschnittseinkommen. Außerdem sagt die Statistik nichts über die Verteilung des Einkommens aus.
Gelsenkirchen bis Meerbusch
Auf ganz NRW bezogen liegt Selm auf Platz 244 von 396 Kommunen. Verglichen mit den Nachbarkommunen kommt Selm damit nicht über das unteren Mittelfeld hinaus. In Lüdinghausen (44) und Nordkirchen (53) haben die Menschen deutlich mehr Geld zur Verfügung, in Werne (139) und Olfen (184) zumindest etwas mehr. Schlechter sieht es in Datteln (358) und Lünen (383) aus. Die größte Stadt im Kreis Unna liegt mit ihrer Platzierung am unteren Ende der 396 Kommunen in NRW.
Schlusslicht der Statistik ist wie schon in den beiden Vorjahren Gelsenkirchen. 17.294 Euro haben die Menschen dort durchschnittlich zur Verfügung. Über fast doppelt so viel Geld können die Menschen in Meerbusch, der „Stadt der Millionäre“, verfügen (35.712 Euro). Von allen Städten und Gemeinden in NRW hatte die Stadt im Rhein-Kreis Neuss mit einer Quote von 16,6 je 10.000 Einwohner im Jahr 2021 die höchste Millionärsdichte.
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