Der BV Lünen scheiterte in der vergangenen Pokalsaison am SV Brackel 06.

Der BV Lünen scheiterte in der vergangenen Pokalsaison am SV Brackel 06. © Günther Goldstein

Lüner Mannschaften reagieren skeptisch auf Pokal-Reform: „Gefühl geht komplett verloren“

dzFußball

In Zukunft wird der Dortmunder Kreispokal in einem neuen Modus ausgespielt. Bei den betroffenen Lüner Teams hält sich die Begeisterung über die weitreichenden Änderungen spürbar in Grenzen.

Lünen

, 26.08.2022, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Gleich fünf Lüner Fußball-Mannschaften sind von dem neuen Modus des Dortmunder Kreispokals betroffen. Neben dem BV Brambauer müssen auch der BV Lünen, der TSC Brambauer, die SG Gahmen und der SV Preußen Lünen den Weg über die Gruppenphase bestreiten. Bei den Trainern hält sich die Freude darüber in Grenzen.

Jetzt lesen

Vor allem die höhere Belastung durch mehr Spiele trifft auf Widerspruch bei den Trainern. „Du spielst sonst alle paar Monate eine Runde, jetzt jeden Monat oder alle zwei Wochen und dann weißt du nach einem Spiel nicht einmal, ob du weiterkommst,“ sagt beispielsweise BVB-Trainer David Sawatzki.

David Sawatzki, Trainer des BV Brambauer, kann sich mit dem neuen Pokalmodus noch nicht anfreunden.

David Sawatzki, Trainer des BV Brambauer, kann sich mit dem neuen Pokalmodus noch nicht anfreunden. © Marius Paul

Auch TSC-Coach Mikail Bulut sieht durch die Mehrbelastung Probleme in der Kaderzusammenstellung auf die Klubs zukommen. „Das ist ja so schon unter der Woche schwer, für Spiele die Leute zusammen zu trommeln.“ Das findet auch Marco Fischer vom BV Lünen. „Die hohe Belastung ist natürlich ein Problem. Und dann sind die Spiele meistens so um 19 Uhr oder 19.30 Uhr, die meisten Spieler arbeiten bis kurz vorher. Wir haben mit 34 Spielern den größten Kader in Lünen und müssen uns trotzdem manchmal bei der Zweiten bedienen. Das macht es nicht einfacher.“

Jetzt lesen

Auch Preußens Trainer Carsten Walschus sieht in den vielen Spielen wenig Mehrwert. „Das ist genau das, wo ich mich frage, ob es das wert ist. Ich mache dann die Spiele und weiß nach zwei Partien möglicherweise schon, dass ich unten bleiben werde.“

Für David Sawatzki und Marco Fischer geht vor allem auch noch der Pokalreiz, der Charme, der diesen Wettbewerb ausmacht, verloren. „Ich finde die erste Runde muss von Anfang an im K.o.-Modus sein“, sagt Fischer. Und auch Sawatzki betont: „Das Pokalgefühl geht komplett verloren. Das fühlt sich komisch an, nicht nach Pokal.“

Vorfreude trotz aller Kritik

Dennoch ist auch Vorfreude auf die Spiele spürbar. „Höhere Kreisligisten müssen erstmal an uns vorbei. Das wird kein Zuckerschlecken“, zeigt sich Bulut mit dem TSC Brambauer kämpferisch. Trotz Kritik ist auch David Sawatzki nicht durchweg negativ gestimmt: „Wir freuen uns dennoch auf die Spiele, das wird trotzdem gut.“

Sport TV

Marco Fischer zeigt sich sogar optimistisch, dass der Modus doch noch auf Anerkennung stößt. „Stand jetzt gehen wir skeptisch an die Sachen und sagen auch erstmal ‚was ein Scheiß‘. Aber wer weiß, wenn wir das mal ein oder zwei Jahre mitmachen, sagen wir am Ende vielleicht auch, dass es doch ganz cool ist.“

Die Pokalgruppen der Lüner Kreisligisten:

Gruppe A: SG Gahmen, SG Lütgendortmund, TuRa Asseln, SpVg Berghofen

Gruppe B: TuS Holzen Sommerberg, Lokomotive Lütgendortmund, GW Kley, SV Preußen

Gruppe F: TSC Eintracht Dortmund, BV Lünen, SuS Hörde, Wambeler SV

Gruppe G: SV Körne, TSC Brambauer, TuS Kruckel, FCK Sölde

Gruppe J: VFR Kirchlinde, FC Merkur, BV Brambauer, MSV Dortmund