Ein Monat ist vergangen, seitdem der von der Stadt eingesetzte Sicherheitsdienst nicht mehr durch Bork patrouilliert. An anderer Stelle gibt es dagegen seit kurzem wieder Personal, das die Sicherheit im Auge hat. Seit Beginn der Corona-Pandemie ist es der zweite Einsatz in der Borker Lidl-Filiale.
Im Eingangsbereich des Geschäftes am Ferdinand-Spahn-Weg wacht ein Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes über das Geschehen. Vor Ort ist über diese Maßnahme aber nichts zu erfahren. Einen Aushang über die neue Situation suchen die Kundinnen und Kunden vergebens.
Aus der Unternehmenszentrale gibt es nicht viel mehr als eine Bestätigung des Security-Einsatzes. „Bundesweit haben wir an ausgewählten Standorten Sicherheitsunternehmen für begrenzte Zeiträume beauftragt, so auch in Selm“, teilt Lidl-Sprecherin Michelle Mueller mit. Auf welchen Zeitraum die Maßnahme beschränkt sein soll, ist allerdings nicht zu erfahren.
„Die Sicherheit unserer Kunden und Mitarbeiter steht für uns stets an erster Stelle. Daher arbeiten wir eng mit den zuständigen Behörden zusammen, um Straftaten zu verhindern oder aufzuklären“, so die Unternehmenssprecherin weiter. Warum aber in Bork nun Bedarf für Sicherheitspersonal gesehen wird, macht Lidl nicht öffentlich.
Keine Polizeieinsätze
Allgemein möchte sich der Lebensmitteldiscounter nicht zu Details äußern. „Wir bitten Sie um Verständnis, dass wir aus Sicherheitsgründen keine detaillierten Angaben zu einzelnen Maßnahmen und darüber hinaus keine Angaben zu internen Entscheidungsprozessen und Dienstleistern machen“, so Michelle Mueller.
In anderen Orten wurde bereits auf Sicherheitsdienste zurückgegriffen, wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedroht oder belästigt wurden.

Die Polizei jedenfalls verzeichnete in der jüngeren Vergangenheit keine Einsätze auf dem Gelände von Lidl. Zu möglichen Gründen zur Beauftragung eines Sicherheitsdienstes sagt Kreispolizeisprecher Bernd Pentrop: „Die Einsatzlage gibt das nicht her.“ Zwar sei der Polizei der Security-Einsatz bisher nicht bekannt gewesen, das Unternehmen könne solche Maßnahmen aber auch ohne Rücksprache mit der Behörde durchführen.
Präventionsangebote
Weitere Maßnahmen zur Sicherheit von Mitarbeitenden biete Lidl ebenfalls an, so Sprecherin Michelle Mueller: „Beispielsweise schulen wir unsere Filialmitarbeiter regelmäßig zum ‚Verhalten bei Überfällen‘ sowie zu Präventivmaßnahmen (Sicherheit in der Filiale, Kasse, Nebenräume).“ Für die Führungskräfte gäbe es dazu Schulungen in Zusammenarbeit mit Polizei und der Berufsgenossenschaft. Darüber hinaus gebe es rund um diese Themen einen festen Ansprechpartner im Unternehmen.
Aus der Pressestelle der Kreispolizei heißt es, dass bei den Präventionsangeboten die Bürgerinnen und Bürger im Mittelpunkt stünden, aber sich auch Unternehmen mit ihren Fragen zu Einbruchschutz und anderen Maßnahmen an die Behörde wenden können. Die Frage, warum der Sicherheitsdienst in Bork allerdings eingesetzt wird – und ob der Einsatz mit dem Ende der von der Stadt eingesetzten Security zusammenhängt –, bleibt vorerst unbeantwortet.
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