Für die Adventszeit hat sich die Evangelische Gemeinde in Lünen etwas Besonderes einfallen lassen. Denn an jedem Abend vom 1. bis 24. Dezember wird es vor den Türen der Stadtkirche in der Lüner Innenstadt einen lebendigen Adventskalender mit verschiedenen Überraschungen geben.
„Die Leute können kostenlose Lose ziehen und dann ein Türchen des Kalenders öffnen“, sagt Gemeindepädagoge Dirk Berger. In den kleinen weißen Körben im Regal verstecken sich dann beispielsweise Schals oder selbstgebackene Kekse, wie er sagt. Groß und kostenintensiv müssen die gespendeten Dinge gar nicht sein, auf die Geste komme es an. „Eine Rolex wollen wir nicht“, scherzt Dirk Berger. „Wenn aber jemand Schals oder Mützen übrig hat, dann nehmen wir das gern.“

Kalender nur gemeinsam füllen
Auch Unternehmen haben bereits ihre Unterstützung angeboten. „Wir haben schon Gutscheine von Restaurants bekommen, die in unseren Adventskalender kommen“, sagt der Gemeindepädagoge.
Allein können die Gemeindeverantwortlichen das Projekt, das in diesem Jahr das erste Mal stattfindet, aber nicht auf die Beine stellen. „Wir brauchen noch Unterstützung“, sagt Kantorin Jutta Timpe. Nur gemeinsam könne sich der Adventskalender füllen und so allen Lünern eine Freude machen. Für den 18. November hat die Gemeinde eine Info-Veranstaltung geplant. Ab 19 Uhr können alle, die mitmachen wollen, im Gemeindebüro am St.-Georg-Kirchplatz zusammenkommen.
An den Advents-Abenden vor der Kirche soll es neben Gesang auch am ein oder anderen Tag eine Suppe geben, blickt Dirk Berger voraus. Richten soll sich das weihnachtliche Angebot an alle Menschen, die in Lünen wohnen oder am Abend nur in der Innenstadt unterwegs sind und vielleicht ihre letzten Weihnachtsgeschenke besorgen.
Auch Menschen, die sonst nichts mit der Kirche zu tun haben oder einen anderen Glauben haben, sind an der Kirche willkommen, wie Pfarrer Udo Kytzia erzählt. Dass gerade wieder viele der 12.000 Mitglieder Lust haben, etwas zu machen und sich nach der Corona-Pandemie wieder engagieren wollen, stimmt Pfarrer Richard Zastrow optimistisch.
Feuershow vor der Kirche
Neben dem Adventskalender wird es noch eine Besonderheit gegeben. Denn mit jedem geöffneten Türchen füllt sich die Weihnachtskrippe. „Es sind genau 24 Figuren“, sagt Jutta Timpe. Für besonders spektakuläre Abende wird eine Feuerpädagogin sorgen, wie Dirk Berger verrät.
Angst, wegen der Coronapandemie den Adventskalender kurzfristig wieder absagen zu müssen, haben die Gemeindeverantwortlichen aber nicht. „Wir wissen nicht was kommt, daher wollen wir uns auch nicht einschränken. Wir müssen abwarten, was kommt“, sagt Jutta Timpe.