
Mit seiner individuellen Gestaltung machte sich das Kunst-Café auch über Lünen hinaus einen Namen. Nun schließt es. © Maximilian Konrad
Kunst-Café schließt: Trauriges Zeichen für Lüner Gastronomie
Meinung
Die Zukunft des Greif in Lünen ist ungewiss, das Kunst-Café schließt: Die Gastronomie in der Lippestadt sendet aktuell keine guten Signale. Ein herber Rückschlag, meint unser Autor.
Als ich dieser Tage das erste Mal das Kunst-Café besuchte, wusste ich gar nicht, wo ich zuerst hinschauen sollte. Mein Blick wanderte von den Kunstwerken an der Wand zum Gemälde mitten im Raum bis hin zum Bücherregal. Ein Ort des Wohlfühlens, der Entspannung. Mehr als eine klassische Umgebung für einen Kaffee, eine Schorle oder ein Stück Kuchen.
Umso trauriger ist es, dass das Café bald schließt. Höhere Mietkosten und große Ungewissheit wegen künftiger Energiekosten stellten sich als unüberwindbare Hürden für die Inhaber heraus.
Langfristige Planung für Gastronomie schwierig
Kein gutes Zeichen für die Lüner Gastronomie. Gerade in Anbetracht dessen, dass das Greif auch vor einer unsicheren Zukunft steht. Damit droht der Lippestadt der Verlust von zwei besonderen Lokalen. Auch wenn die Hintergründe der beiden Orte für Esskultur unterschiedlich sind, lässt sich dennoch eines feststellen: Für die lokale Gastronomie – Ketten ausgenommen – ist es momentan total schwer, langfristig zu planen bzw. zu existieren.
Steigende Kosten für Strom und Gas aber auch für Lebensmittel führen dazu, dass natürlich auch die Preise angehoben werden müssen. Einige Besucherinnen und Besucher könnte das abschrecken, ein Ausflug ins Restaurant oder Café überlegen sich die Leute vermutlich mehrfach. Die Folge: Einnahmen sinken, höhere Ausgaben können nicht mehr gedeckt werden und es droht weiteres Gastronomie-Sterben.
Gebürtiger Brandenburger. Hat Evangelische Theologie studiert. Wollte aber schon von klein auf Journalist werden, weil er stets neugierig war und nervige Fragen stellte. Arbeitet gern an verbrauchernahen Themen, damit die Leute da draußen besser informiert sind.
