
Bei der SG Selm und beim PSV Bork traten innerhalb von zwei Wochen beide Trainer im Abstiegskampf zurück. Die SG holte kurzerhand den neuen Übungsleiter Sebastian Wessel schon jetzt mit ins Boot, beim PSV Bork ist ein vorzeitiges Engagement von Marco Fischer hingegen keine Option. Der PSV Bork schlägt den richtigen Weg ein, findet unser Autor.
Marco Fischer darf nicht verheizt werden
Der Rücktritt von Sanmi Ojo beim PSV Bork mag zwar überraschend gewesen sein, war aber alternativlos. Die einst so stolze Gorilla-Bande ist in die Jahre gekommen, präsentierte sich zuletzt sogar offensiv zahnlos und hinten eher wie ein Hühnerhaufen. Die vergangenen sieben Spiele in der Liga gingen verloren und die Truppe wartet sogar seit Anfang November 2024 (!) auf ein eigenes Pflichtspiel-Tor.
Nun muss jemand anderes an der Seitenlinie die Kohlen aus dem Feuer holen, sonst steigt der PSV am Ende der Saison doch noch ab. Der Sportliche Leiter Nicolas Reimann hat ein Engagement von Marco Fischer, der ab Sommer in Bork als Coach startet, bereits ausgeschlossen. Und damit hat er vollkommen Recht!

Nach der Saison steht beim Klub sowieso ein großer Umbruch bevor, Personalbewegungen en masse gibt es in beide Richtungen. Warum also jetzt schon das neue Gesicht des PSV vor den Karren spannen und eine Mannschaft wieder in die Spur bekommen, die schon lange ordentlich vom Weg abgekommen ist. Im Worst Case steigt der neue Trainer mit dem Team sogar auch noch ab. Marco Fischer darf nicht verheizt werden!
PSV Bork darf sich von SG Selm nicht beirren lassen
Außerdem ist aus Kreisen der Mannschaft zu hören, dass sie die Wende von innen heraus schaffen wollen. Die Bahn für neue Führungs-Persönlichkeiten ist nach dem Ojo-Aus zumindest frei. Und davon haben sie in Bork auf dem Papier eben auch noch einige auf Lager.
Bei der SG Selm haben sie mit Sebastian Wessel nach dem Rücktritt von Marcel Seidel mit sofortiger Wirkung den Trainer dazugeholt, der die Mannschaft im Sommer übernehmen sollte. Klar, offiziell soll Wessel Interimstrainer Sebastian Kramzik nur beratend unterstützen und ab und an das Training leiten. Stellt sich der sportliche Erfolg in Selm aber nicht ein und die SG muss die A-Liga-Segel am Ende der Spielzeit streichen, dann wird Wessels Name mit dem Abstieg assoziiert bleiben. Eine ganz schön große Hypothek für den richtigen Amtsantritt im Sommer!
Der PSV Bork geht mit seiner Entscheidung deutlich weniger ins Risiko als die SG Selm. Und Risiko wird im Abstiegskampf eben eher selten belohnt.
Mein Kollege Patrick Schröer ist überzeugt vom Weg der SG Selm. Seine Meinung zur Thematik findet ihr hier.