Einen solchen Auftritt hatte beim Lüner SV im Vorfeld der Partie beim SC Verl II sicherlich niemand erwartet. Schon gar nicht Trainer Axel Schmeing. Als Tabellendritter reiste der LSV zum Aufsteiger, ging dort dann aber sang- und klanglos unter. Dementsprechend deutlich fiel auch die anschließende Analyse des LSV-Coaches aus.
„Wir haben alles dafür getan, dieses Spiel zu verlieren“, hatte Schmeing schon unmittelbar nach der Niederlage betont. Bereits nach 23 Minuten lag sein Team mit 0:3 zurück. Zur Halbzeit war die Partie beim Stand von 1:4 dann schon entschieden. Dabei schielten im Umfeld des Vereins aufgrund des starken Saisonstarts nicht wenige schon in Richtung Tabellenspitze.
„Das ist wirklich hanebüchen“
Davon sei die Mannschaft laut Schmeing nach dem Auftritt in Verl aber deutlich entfernt. „Wir gehören so auch nicht da oben hin. Wir haben so viele eigene Baustellen, dass wir nicht auf Peckeloh oder Erkenschwick gucken müssen. Das interessiert uns gar nicht.“
Vor dem Spieltag war der Lüner SV aber durchaus in Schlagdistanz zu den beiden aktuellen Spitzenteams der Liga. Fünf Punkte betrug der Rückstand auf den Zweiten aus Peckeloh, acht waren es bis auf Erkenschwick. Während der SC am Sonntag ebenfalls verlor (0:1 gegen Rödinghausen II) kam auch der Tabellenführer nicht über ein Remis (1:1 in Emsdetten) hinaus.

Durch die 1:7-Pleite verpassten es die Lüner aber, den Abstand zu verkürzen. Stattdessen rutschte der LSV auf Tabellenplatz fünf ab. Sich an den Spitzenteams zu orientieren, kommt für Trainer Axel Schmeing aber spätestens seit der sonntäglichen Schmach nicht mehr in Frage.
„Das ist wirklich hanebüchen. Aber ich gehe lieber einmal so deutlich unter als mehrere Partien am Stück zu verlieren. Vielleicht kommt dann der eine oder andere mal wieder in der Realität an.“
Statt in den Aufstiegskampf einzugreifen lautet diese nämlich jetzt: Tabellenmittelfeld. Am kommenden Wochenende geht es für den Lüner SV nun auf heimischer Anlage gegen den aktuellen Letzten aus Deuten, der bislang erst eine Partie gewinnen konnte. Für den LSV ist das dann die Chance, sich für den Auftritt in Verl zumindest erst einmal zu rehabilitieren.
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