Kapitän verlässt TuS Bövinghausen Er geht zu dem Klub, der ihn im August rausgeworfen hat

Kapitän verlässt TuS Bövinghausen: Er geht zu dem Klub, der ihn im August rausgeworfen hat
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Erst am Mittwochnachmittag ließ der TuS Bövinghausen aufhorchen. Der Oberligist, der aufgrund eines Insolvenzeröffnungsverfahrens kurz vor dem Aus steht, hat das Interesse neuer Investoren geweckt.

Insolvenzverwalter Marvin Bauernfeind, der schon die Einstellung des Spielbetriebs und Löschung des Vereins angekündigt hatte, hält nun sogar eine Fortsetzung der Oberliga-Saison für möglich.

TuS Bövinghausen: Yanni Regäsel wechselt zu Westfalia Herne

Einige Stunden nach Bekanntwerden dieser Entwicklung gibt es für den TuS allerdings einen weiteren personellen Dämpfer. Nach Hayrullah Alici (Kirchhörder SC), Jeffrey Malcherek (Lüner SV), Dominick Wasilewski (VfB Hilden) und Daniel Szczepankiewicz (Ziel unbekannt) verlässt auch Kapitän Yanni Regäsel den Verein.

Das berichtete die WAZ am Mittwochabend. Bereits im Sommer war der frühere Bundesliga-Profi von Bövinghausen nach Herne gewechselt, wo er unter Trainer Christian Knappmann direkt eine tragende Rolle übernahm.

Yanni Regäsel läuft nicht weiter für den TuS Bövinghausen auf.
Yanni Regäsel läuft nicht weiter für den TuS Bövinghausen auf. © Schütze

Doch nach dem 2:2 gegen Horsthausen kam es zum Eklat: Der damalige Sportliche Leiter Marcus Piossek, der ebenfalls schon für Bövinghausen spielte, warf Regäsel nach einer verbalen Auseinandersetzung aus dem Team.

Piossek begründete den Rauswurf mit einem untragbaren Verhalten des Spielers. Regäsel hingegen wehrte sich und erklärte, Piossek habe ihm Versprechungen gemacht, die nicht eingehalten worden seien, weshalb sich Frust angestaut habe.

Yanni Regäsel zum zweiten Mal bei Westfalia Herne

Während Regäsel zurück nach Bövinghausen ging, war auch Piosseks Zeit in Herne bald vorbei. Im Dezember trat er nach einer öffentlichen Äußerung über Trainer Knappmann zurück und ist inzwischen als Spieler beim BV Herne-Süd aktiv.

Regäsel wechselt damit zum zweiten Mal binnen eines guten halben Jahres von Bövinghausen nach Herne. Der 29-Jährige soll umgehend ins Training einsteigen und bereits am Sonntag im Testspiel gegen Oberligist SV Wilhelmshaven auf dem Platz stehen.

Christian Knappmann spricht über Verpflichtung von Yanni Regäsel

„Es ist einfach total skurril und absurd, dass ein Spieler mit seiner Vita in der Westfalenliga spielt. Aber auch das hat seine Gründe, das wissen wir auch. Wir wissen, wie schwierig es sein kann, denn er hat seinen eigenen Kopf“, sagte Westfalia Hernes Trainer Christian Knappmann gegenüber dieser Redaktion.

Als es so aussah, dass es beim TuS Bövinghausen nicht weitergehen würde, nutzten die Herner die Chance, den Ex-Profi zurück ins Stadion am Schloss Strünkede zu holen.

„Wir wollten es unbedingt nochmal versuchen und ihm eine zweite Chance geben. Er ist menschlich ein ganz feiner Kerl, wenn er seine Emotionen im Griff hat“, lobt Knappmann.