Ein geretteter Igel in Olfen (Symbolfoto) ist eine gute Nachricht. Dass Igel immer seltener werden ist aber leider auch ein Fakt.

Ein geretteter Igel in Olfen (Symbolfoto) ist eine gute Nachricht. Dass Igel immer seltener werden ist aber leider auch ein Fakt. © dpa

Igel zu retten ist vorbildlich, denn für die kleinen Tiere wird es knapp

dzMeinung

Selten sieht man sie und doch sind Igel wichtig für die Natur. Dass die stacheligen Nützlinge immer seltener werden, ist leider nur ein weiteres Symptom unserer Ignoranz, meint unser Autor.

Selm

, 31.05.2022, 16:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Hand aufs Herz: Wie viele Igel haben sie schon gesehen? Wahrscheinlich nicht viele, denn die putzigen, stacheligen Tiere sind zwar gern gesehene Gartenbewohner, aber nachtaktiv.

Dass Igel nicht nur süß aussehen, sondern auch eine wichtige Rolle in der örtlichen Flora und Fauna haben, ist den meisten bekannt. Schließlich stehen neben Insekten und Larven auch die ungeliebten Schnecken auf ihrem Speiseplan.

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Das Menschen wie Herr Zempelin Igel aus der Not retten, ist vorbildlich. Wenig verwunderlich ist leider trotzdem, dass auch Igel immer seltener wird. Der Klimawandel, fehlender Lebensraum und sicher auch das Insektensterben machen ihm zu schaffen.

Klimaschutz muss bequem sein

Im Grunde sind die Probleme des Igels nur ein weiteres Symptom unserer eigenen Ignoranz. Klimaschutz? Ja bitte. Aber nur dann, wenn ich selbst nichts (oder nicht viel) dafür tun muss. Der Garten hat aufgeräumt zu sein, das Mähen übernimmt der Mähroboter (der den Igel nicht erkennt), die Liste ließe sich fortführen.

Werden wir den Igel als Opfer unseres Tuns vermissen? Wahrscheinlich nicht, man sieht ihn ja ohnehin nur selten. Anderen wird er fehlen, wie zum Beispiel Eulen, Füchsen oder Dachsen, denen der Igel als Nahrung dient. So lange die aber keine Benzinpreise senken oder billige Fleischproduzenten sind, wird uns das auch nicht stören, fürchte ich.

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