
Wenn Kinderbetreuungseinrichtungen in Container umziehen müssen, ist der Aufschrei in der Bevölkerung normalerweise groß: zu teuer, unsicher und energetisch eine Katastrophe. Dass Container nur eine temporäre Maßnahme sein sollten, ist eigentlich auch klar. Umso unverständlicher ist es, dass eine Betreuungseinrichtung für 70 und mehr Kinder bereits von Anfang an in einer „Übergangslösung“ untergebracht ist. Klar, als das „Abenteuerland“ 2017 öffnete, galt es, den hohen Bedarf an Betreuungsplätzen in Herbern zu decken. Nur kurze Zeit später musste erweitert werden. Zweckmäßig, aber sicherlich nicht schön.
Dass mittlerweile mehrere Jahrgänge aus der Kita in die Schule entlassen wurden, war so bestimmt nicht geplant. Noch vor zwei Jahren gab es in der Gemeinde Überlegungen, dass die Kita an die Altenhammstraße 46 umziehen könnte, wenn die Marienschule ausgezogen ist. Das wurde inzwischen verworfen. Denn offenbar hat die „Übergangslösung“ langsam negative Auswirkungen.
Eltern sind verunsichert
Weil es nur sehr wenige Anmeldungen für das neue Kita-Jahr gab, muss das „Abenteuerland“ im Sommer eine Gruppe schließen. Woran das liegt, kann sich niemand erklären. Am Angebot oder der Qualität der Betreuung wird es wohl nicht hapern, auch nicht an der Konfession. Eltern sind schlichtweg unsicher.
Im kommenden Jahr werden landesweit weniger Kitaplätze benötigt, weil weniger Kinder geboren wurden. Das rechtfertigt aber nicht, dass aus einer Übergangslösung eine Dauerlösung wird. Der Bedarf an Kitaplätzen lässt sich problemlos errechnen, schließlich ist die Anzahl der Geburten im Jahr abrufbar.
Auch wenn Kitaleitung, Träger und Gemeindeverwaltung dagegen argumentieren, beziehungsweise Phrasen dreschen, hat das Ganze für mich den faden Beigeschmack des Abschieds. Klare Aussagen zur Zukunft des „Abenteuerlandes“ wären hilfreich. Dann haben auch Gerüchte keinen Nährboden.