Der Abstiegskracher der Fußball-Westfalenliga 2 steht an. Der Vorletzte Lüner SV muss am Sonntag (13. April) beim Drittletzten SV Hohenlimburg ran (live bei uns im Ticker). Dort geht es für beide Mannschaften ums Überleben. Dem LSV fehlen sechs Punkte bis zum rettenden Ufer, dem SV Hohenlimburg hingegen nur einer. Aber auch abseits der spannenden Tabellensituation wird es für SVH-Innenverteidiger Onur Cenik ein ganz besonderes Spiel.
Onur Cenik trifft auf bekannte Gesichter
Denn: Am Sonntag wird er auf einige alte Weggefährten treffen, die die Fußball-Vergangenheit des 32-Jährigen geprägt haben. Dario Biancardi, Ibrahim Diallo, Serdar Bingöl und Tuna Kayabasi sind nur ein paar Persönlichkeiten, die der Ex-Türkspor-Spieler aufzählt. Auch den neuen Sportlichen Leiter beim LSV Reza Hassani kennt Cenik noch aus früheren Tagen.
„Die Tabellensituation erklärt eigentlich alles“, begründet Cenik die Wichtigkeit. „Wir sind Drittletzter und der LSV ist nur fünf Punkte hinter uns. Da wir auch noch zu Hause spielen, wäre es umso wichtiger, die drei Punkte zu Hause zu lassen.“ Dass er dabei gegen seine Freunde spielt, hält ihn nicht davon ab, alles reinzuwerfen.
„Wir gehen mit voller Überzeugung in die Partie. Wenn wir gewinnen, dann hätten wir acht Punkte Vorsprung auf den LSV. Ich denke auch deswegen, dass das ein ganz wichtiges Spiel wird“, erklärt der Defensiv-Akteur. Bei einem Sieg könnte Hohenlimburg die Abstiegsränge verlassen und den Druck auf die abstiegsgefährdeten DSC Wanne-Eickel und BSV Schüren weiter erhöhen.
„Ich werde da auf viele meiner Freunde treffen, die ich sehr respektiere und mag. Ich weiß genau, was die Jungs können und in der Mannschaft werde ich auch schon immer danach gefragt. Aber ich könnte da alles erzählen, deswegen müssen wir unabhängig davon Vollgas geben“, warnt Cenik.
Vor allem eins wird wichtig sein in einem Spiel, in dem es für beide Mannschaften um enorm viel geht: Ruhe. „Egal was passiert und wie verrückt das Spiel wird. Wir müssen Ruhe bewahren. Es soll ein gutes Spiel werden, in dem es nicht heiß hergeht und wo es im Abschluss nicht zu Streitigkeiten kommt“, warnt Cenik vor falschem Ehrgeiz.
Liveticker: Lüner SV beim SV Hohenlimburg
Damit spielt der ehemalige BVB-U23-Akteur nicht nur auf die Beziehung zu seinen Freunden an, sondern spricht für alle Spieler. „Man muss sich danach noch in die Augen schauen können und darf nicht den Spaß am Spiel verlieren. Es bringt niemanden etwas, wenn man nach dem Spiel - egal wie es ausgeht - nicht miteinander essen gehen kann“, appelliert Cenik.
Mit einem Sieg könnte der SVH den Lüner SV noch tiefer in die Krise schicken. Einen Abstieg wünscht Cenik sich nicht für seine Freunde: „Natürlich würde es mir leidtun, wenn die absteigen würden. Ich bin aber der Meinung - egal wie das Spiel ausgeht - dass der LSV das mit uns gemeinsam schaffen kann. Ein Sieg wäre für beide überlebenswichtig.“
Auf sich selber geblickt fallen dem Routinier zwei Dinge ein, die es jetzt zu vermeiden gilt. „Zu aller erst müssen wir schauen, dass wir verletzungsfrei bleiben. Wenn alle zusammen trainieren können, dann können wir in Bestbesetzung einiges reißen. Ansonsten müssen wir schauen, dass wir uns jetzt keine unnötigen Karten mehr abholen. Wir brauchen jetzt jeden Spieler“, betont Cenik.