Westfalia Rhynern setzt Lucky Punch in der Nachspielzeit TuRa Bergkamen sauer auf Schiedsrichter

TuRa Bergkamen verliert gegen Rhynern erst in der Nachspielzeit
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Der Oberligist hat den Pokal! Westfalia Rhynern hat am Donnerstag im Finale den Titel, wie von vielen im Vorfeld erwartet, verteidigt. Gegen den A-Ligisten FC TuRa Bergkamen taten sich die vier Ligen höherspielenden Hammer jedoch sehr schwer. Und: wie der Siegtreffer entstand, sorgte für mächtig Ärger.

Kreispokal-Finale, Männer
SV Westfalia Rhynern - FC TuRa Bergkamen
2:1 (0:1)

„Wir haben über 90 Minuten eine Leistung abgerufen, die ihresgleichen sucht“, war TuRa-Coach Christoph Brügmann mit dem Auftritt seiner Elf „mehr als zufrieden“. Der Oberligist zeigte von Anfang an, dass dieses Finale gewonnen werden muss. Bereits nach zwei Minuten scheiterte Lennard Kleine am guten TuRa-Keeper Burak Soycicek. Auch in der Folge bestimmte Rhynern das Tempo und setzte sich in der Hälfte des A-Ligisten fest. Die Westfalia spielte sich immer wieder in die Offensive und kam zu weiteren Chancen. Ex-Holzwickeder Conner McLeod, Michael Wiese und Emre Coskun kamen an Soycicek nicht vorbei.

Mit dem ersten Angriff dann die völlig überraschende Führung für TuRa Bergkamen. Can Bozkurt wurde zunächst klar gefoult, aber der Vorteil für TuRa Bergkamen lief und Joshua Kusch brachte sein Team in Führung. In der Schlussphase des ersten Durchgangs foulte Soycicek dann einen Westfalia-Akteur und es gab folgerichtig Strafstoß. Der TuRa-Keeper ahnte die Ecke und parierte den Elfmeter von Patrick Franke. So brachte Bergkamen die Führung in die Pause.

Joshua Kusch erzielt den 1:0-Führungstreffer für TuRa im Finale des Kreispokals gegen Rhynern.
Joshua Kusch besorgte nach einer knappen halben Stunde den 1:0-Führungstreffer für TuRa, nachdem Can Bozkurt (im Hintergrund) noch elfmeterreif gefoult worden war. © Schürmann

Burak Soycicek im TuRa-Tor muss behandelt werden

Auch in der zweiten Halbzeit blieb Rhynern die dominante Mannschaft und kam nach einer Stunde dann zum verdienten Ausgleich. Nach einer Flanke stieg McLeod am höchsten und köpfte den Ball an Soycicek vorbei ins Tor. In der Folge blieb die Westfalia spielbestimmend und ließ Bergkamen kaum aus der eigenen Hälfte heraus.

In der Schlussphase kam Rhynern zu weiteren Möglichkeiten, aber immer wieder vereitelte Soycicek die Führung. Bei einer weitere Parade verletzte der TuRa-Schlussmann sich dann und es folgten zitternde Minuten, ehe es Entwarnung gab und Soycicek weiterspielte.

Nach der regulären Spielzeit gab es satte sieben Minuten Nachspielzeit und Rhynern kam zur nächsten Möglichkeit, aber wie so oft hielt Soycicek das Remis fest. Mergem Deliju, Semih Tirgil und Wladimir Wagner hatten die nächsten Chancen, die allesamt nicht erfolgreich waren. In der letzten Minute der Nachspielzeit sorgte Michael Wiese dann für die Entscheidung, nachdem der Kapitän einen Freistoß über die Linie drückte.

TuRa-Trainer Brügmann sieht Rot, aber es überwiegt der Stolz

„Wenn es am Ende so läuft, ist es sehr schade. Der Schiedsrichter war uns in einigen Situationen nicht so wohlgesonnen. Trotzdem überwiegt der Stolz jetzt“, ärgerte Brügmann sich über die sehr lange Nachspielzeit und erklärt: „Als dann sieben Minuten angezeigt wurden, tat das schon weh.“ Nach Abpfiff bekam Brügmann dann für Kriktik am Schiedsrichter noch die Rote Karte.

„Am Ende zählt nicht wie, sondern ob. Wir wollten Pokalsieger werden und das haben wir geschafft“, nahm Westfalia-Trainer Alexander Bruchhage den Sieg gerne mit und ergänzte dann: „TuRa hat aufopferungsvoll gekämpft, aber wir müssen aus unseren Chancen mehr Ertrag erzielen. Wir spielen Oberligaspitze und bei allem Respekt für den Gegner, erwarte ich da natürlich mehr. Trotzdem haben wir unseren Job erfüllt.“

Konnte nach Schiri-Kritik und der dafür ausgesprochenen Roten Karte schnell wieder lachen: TuRa-Trainer Chris Brügmann.
Konnte nach Schiri-Kritik und der dafür ausgesprochenen Roten Karte schnell wieder lachen: TuRa-Trainer Chris Brügmann (r.) neben Rene Lindner. © Schürmann

FCT: Soycicek - Lindner, Kupfer (83. Keske), Can Bozkurt (61. Aktas), Rataj, Hoffmann, Cem Bozkurt (88. Brelian), Bah, Manka, Morsel, Kusch

Tore: 0:1 Kusch (29.), 1:1 Mc Leod (60.), 2:1 Wiese (90.)

Bes. Vorkommnisse: Franke verschießt Foulelfmeter (43.)

Rote Karte: Brügmann (Schiedsrichterkritik)