Wegen eines Kellerbrandes in einer Doppelhaushälfte an der Sanitätsrat-Wortmann-Straße in Lünen wurde der Löschzug Lünen-Mitte der Berufsfeuerwehr gegen 7.05 Uhr am Samstagmorgen (3. Mai) alarmiert. „Die Feuerwehr war mit 22 Mann im Einsatz“, so der Pressesprecher der Stadt, Daniel Claeßen. Der Brand hat zu einer Entdeckung einer Cannabisplantage geführt. Nach einer Mitteilung der Dortmunder Polizei hätten die Einsatzkräfte der Feuerwehr am Samstagmorgen nicht nur den Brand gelöscht, sondern neben der Anbaufläche auch mehrere Waffen und einen größeren Bargeldbetrag im Haus entdeckt.
„Bei den Löscharbeiten haben die Einsatzkräfte die Plantage gesehen“, sagt der Stadtsprecher Claeßen. Ob die Feuerwehr die Drogenpflanzen entdeckt hat, gehe aus dem Einsatzbericht nicht hervor. Bei der Durchsuchung nach den Löscharbeiten seien die Einsatzkräfte auf eine mit über 50 Pflanzen betriebene Plantage gestoßen, heißt es in der Pressemitteilung der Polizei. Zudem fanden die Einsatzkräfte im Obergeschoss diverse Waffen, darunter eine scharfe Langwaffe, Schlagringe und Wurfsterne, die sichergestellt wurden.
Fünfstelliger Betrag im Safe
Ein verschlossener Safe, den der 37-jährige Bewohner freiwillig öffnete, habe einen fünfstelligen Geldbetrag enthalten. Beide Hausbewohner, ein 37-jähriger Mann und eine 36-jährige Frau, hätten keine nachvollziehbare Erklärung zur Herkunft des Geldes liefern können, sodass der Verdacht des Handels mit Betäubungsmitteln bestünde. Das Geld wurde vorsorglich sichergestellt.
Brandursache technischer Defekt
Der Brand, der vermutlich durch einen technischen Defekt in der Stromversorgung der Anlage ausgelöst wurde, konnte zügig unter Kontrolle gebracht werden. „Die Feuerwehrleute waren rund eineinhalb Stunden im Einsatz“, sagt Claeßen. Die direkte Nachbarin in der Doppelhaushälfte sah den Einsatz aus nächster Nähe. „Ich habe den Morgen dann auf dem Bürgersteig verbracht“, erzählt sie. Eine Familie in der Nachbarschaft versorgte sie am frühen Samstagmorgen mit heißem Kaffee.
Anzeigen gegen Anwohner
Der 37-jährige Mann erlitt durch den Brand eine leichte Rauchgasvergiftung, konnte nach ambulanter Behandlung jedoch das Krankenhaus wieder verlassen. Die Ermittlungen dauern an.
Die Polizei hat gegen beide Personen Anzeige wegen Handels mit Betäubungsmitteln und Verstoß gegen das Waffengesetz erstattet. Das teilt ein Polizeisprecher auf Anfrage der Redaktion mit.
