Es war das Topspiel der Bezirksliga 7, auf das viele hingefiebert hatten. Am Ende überzeugte der Werner SC und nahm die drei Punkte aus dem Jahnstadion des VfL Kamen mit.
Bezirksliga 7
VfL Kamen – Werner SC
1:3 (0:1)
„Erst mal Glückwunsch an Werne zum Aufstieg in die Landesliga“, war VfL-Trainer Mehmet Kara nach dem Spitzenspiel wohl der erste Gratulant. Zwar ist rechnerisch noch vieles möglich, aber nach dem überzeugenden 3:1-Sieg in Kamen wird sich der Werner SC den Platz an der Sonne in der „Sieben“ wohl nicht mehr nehmen lassen.
Werner SC beginnt mit einem Abseitstreffer
Dabei begann die Partie zunächst schwerfällig, aber mit guten Möglichkeiten für den VfL Kamen. Allerdings waren die Abschlüsse von Mirco Gohr und Abdulhai Aljouk zu ungenau. Besser machte es dann der Werner SC, der nach etwas mehr als einer Viertelstunde bereits jubelte. Nach einer Flanke stand Jason Jäger goldrichtig und köpfte zur vermeintlichen Führung. Es folgte ein Pfiff und statt dem Tor gab es nur Freistoß für Werne, weil es zuvor ein Foulspiel gab, aber auch weil Jäger im Abseits stand.
Das Spiel lief munter weiter und beide Seiten verbuchten kleinere Möglichkeiten, die jedoch nicht zum Erfolg führten. Dann kam der große Auftritt von Marvin Stöver, der mit einem satten Schuss die WSC-Führung erzielte.
In der zweiten Halbzeit baute der VfL Kamen dann immer mehr Druck auf, lief sich aber regelmäßig in der guten WSC-Defensive fest. Der Offensivdrang des VfL machte Platz für Werne. Nach fast einer Stunde erhöhte Jäger mit einem Flugkopfball auf 2:0 − und dieses Mal zählte der Treffer auch. Kamen stemmte sich gegen die drohende Niederlage, blieb dabei aber im Abschluss zu harmlos und so nutze Jason Jäger einen weiteren Konter zum 3:0.
Nun reagierte Kamen mit viel Wut im Bauch und kam zum direkten Anschlusstreffer durch Talha Temur. In der Schlussphase stand Werne immer tiefer und der VfL Kamen rannte förmlich gegen eine Wand. Wenn ein Ball mal durchkam, war es entweder Henrik Pollak, der die Möglichkeit zunichtemachte, oder die VfL-Spieler scheiterten an der eigenen Ungenauigkeit.

„Werne hat das Spiel völlig verdient gewonnen. Meine Mannschaft hatte heute nicht diese Bereitschaft, um dieses Spiel gewinnen zu wollen und deshalb möchte ich nicht drumherum reden. Das war einfach nicht ausreichend. Wenn man aufsteigen möchte, dann reicht diese Einstellung nicht aus“, war Mehmet Kara enttäuscht vom Auftritt seiner Mannschaft und fand zusätzlich klare Worte: „Ich bin von einigen Spielern sehr enttäuscht. Die sind komplett unter der Erwartungshaltung geblieben.“
„Ich muss meiner Mannschaft ein echtes Kompliment machen. Solche Spiele gewinnst du nur, wenn du auch wirklich leiden willst“, war WSC-Trainer Kurtulus Öztürk zufrieden und lobte die „überragende Raumaufteilung“ seines Teams.
VfL: Kiranyaz - Güvercin, Gül (89. M. Jäger), Icen, Nanfack, Gohr, Mochuliak (46. Lafci), Hildebrandt (86. Akman), Kurtovic, Rudolf (65. Demir), Aljouk (30. Temur)
WSC: Pollak - Martinovic, Stöver, Thannheiser (65. Przybilla), Lachowicz (69. Schwerbrock), Jäger (74. Drews), Bozaci (86. Prinz), Holtmann, Becker, Seifert (69. Nattler), Modrzik
Tore: 0:1 Stöver (36.), 0:2 Jäger (59.), 0:3 Jäger (72.) 1:3 Temur (73.)