Ende der Grünen-Fraktion in Selm sorgt für Zweifel Falsches Signal an den Wähler

Ende der Grünen-Fraktion in Selm: Falsches Signal an den Wähler
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10,3 Prozent der abgegebenen Stimmen bei der Kommunalwahl 2020 gingen an die Grünen. Genau 1.148 Selmerinnen und Selmer sorgten mit ihrem Kreuz dafür, dass die Fraktion seitdem mit drei statt zuvor zwei Sitzen im Stadtrat vertreten ist. Etwas mehr als vier Jahre später dürften sich nicht wenige dieser Wähler die Frage stellen: Was ist aus unserer Stimme geworden? Die Fraktion, die bald nicht mehr den Namen der Partei tragen wird, besteht aus einer Noch- und einer bereits Ex-Grünen. Die Enttäuschung vieler Parteimitglieder nach der Abrechnungsaffäre rund um Marion Küpper ist verständlich, die Konsequenz, die man eigentlich von der früheren Bürgermeisterkandidatin erwartet hätte, zieht letztlich der Ortsverein mit dem Rückzug aus der Fraktion.

Die Folge: In den nicht unwichtigen nächsten Monaten bis zur Kommunalwahl wird die Partei mit grünen Positionen, für die die Wähler abgestimmt haben, in den politischen Gremien nicht vertreten sein. Was bleibt, ist Kopfschütteln und ein Vertrauensverlust beim Blick auf die Kommunalpolitik. Auch in anderen Fraktionen (SPD, Familie/IKS) gab es Verschiebungen der Fraktionsgrößen, deren Hintergründe nicht jedem Selmer klar sein dürften. Mit diesen internen Querelen, gerade besonders bei den Grünen zu beobachten, sät die Politik Zweifel am Wert der eigenen Stimme im Herbst 2025. Ein fatales Zeichen bei einer Wahlbeteiligung, die schon 2020 gerade einmal bei 52 Prozent lag.