Das Pilotprojekt erhält aktuell die größtmögliche Bühne. Die UEFA testet bei der Europameisterschaft in Deutschland momentan, wie der Umgang mit den Unparteiischen verbessert werden kann.
Lediglich die Kapitäne der Nationalmannschaften dürfen und sollen mit dem Schiedsrichter sprechen. Ist der Torwart Kapitän, wird ein Feldspieler als Ansprechpartner bestimmt. Fangen andere Spieler Diskussionen an oder meckern über Entscheidungen, gibt es ganz schnell die Gelbe Karte.
FLVW-Präsident befürwortet die Regel
Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) begrüßt das Projekt. „Was ich bis jetzt gesehen habe, hat es das Meckern sehr reduziert und das ist ja das Ziel“, sagt FLVW-Präsident Manfred Schnieders. Der starke Mann beim Verband würde eine Einführung der Regel im Amateurfußball befürworten. Doch bis es so weit ist, kann es noch etwas dauern. Zuerst muss die UEFA das Pilotprojekt auswerten, im Anschluss der Deutsche Fußball-Bund der Taktgeber für die Verbände in Deutschland sein.
Wir haben uns umgehört, was in Schwerte und der Region die Akteure zu solch einer Regeleinführung sagen.
Fadil Salkanovic, Trainer VfL Schwerte:
„Die Regel ist sehr sinnvoll und sehr angenehm für alle Beteiligten. Dadurch entsteht weniger Hitzigkeit auf dem Fußballplatz.“

Thomas Gerner, Trainer VfB Westhofen:
„Ich würde diese Regel grundsätzlich begrüßen. Man sieht, wie viel Ruhe diese Regel auf den Platz bringt. Fußball ist zwar ein sehr emotionaler Sport, auch ich lebe von meinen Emotionen, aber es bringt nichts, mit dem Schiedsrichter zu diskutieren. Da fällt keine Entscheidung anders aus. Ganz im Gegenteil. Ich kann vollkommen verstehen, dass die Schiedsrichter empfindlich reagieren, wenn sie von jedem Spieler und Trainer angequatscht werden. Beim Football und Rugby ist es gang und gäbe, dass die Entscheidungen hingenommen werden ohne Diskussion. Ich würde es begrüßen und glaube, dass dadurch deutlich mehr Ruhe auf dem Platz einkehren würde und die Emotionalität einfach ein bisschen begrenzter ist dem Schiedsrichter gegenüber. Ich habe das bisher sehr positiv wahrgenommen bei der Europameisterschaft.“
Arne Werner, Trainer TuS Holzen-Sommerberg:
„Ich finde die Regel an sich gut. Bei einem Schiedsrichter mit Fingerspitzengefühl, da ist es immer möglich, dass ein Spieler im angemessenen Ton mal nachfragen darf. Wenn es so richtig um das Diskutieren geht, da finde ich die Regel echt vernünftig. Denn das muss man leider oft feststellen, dass die Diskussionen mit dem Schiedsrichter sehr zunehmen. Wenn es da eine klare Regel gibt und eine klare Maßnahme, wenn die Regel nicht eingehalten wird, finde ich es gut.“