Zu einem gemeinsamen Schwerpunkteinsatz waren am Donnerstag (17. Oktober) das Ordnungsamt der Stadt Lünen und die Polizei Dortmund im Lüner Stadtgebiet an verschiedenen Orten unterwegs. Mit der Aktion gingen sie gezielt gegen Jugendkriminalität vor. Aber auch Kioske wurden unter die Lupe genommen. Zwischen 15.30 Uhr und Mitternacht kontrollierten die Einsatzkräfte intensiv mehrere Bereiche, darunter den Lüner Hauptbahnhof, den Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB), die Innenstadt, Parkanlagen sowie Kioske.
Wie die Pressestelle der Stadt Lünen mitteilt, seien schwerpunktmäßig Verstöße gegen den Jugendschutz, das Landeshundegesetz und das Konsumcannabisgesetz überprüft worden. Bei Kontrollen von Kiosken wurden zudem gewerberechtliche Verstöße festgestellt. Dabei seien 63 illegale Vapes, also E-Zigaretten, und drei Waffen, darunter Schlagstöcke und Messer, beschlagnahmt worden. Die Vapes seien dem Zoll zur weiteren Prüfung übergeben worden.

Stadt registriert 16 Verstöße
Wie die Pressestelle der Stadt Lünen berichtet, wurden insgesamt 16 Verstöße festgestellt. Patrick Kusber, Teamleiter der Ordnungspartnerschaften bei der Stadt Lünen, zeigte sich laut Pressemitteilung zufrieden: „Die Zusammenarbeit mit der Polizei hat wieder erfolgreich funktioniert. Wir sind mit dem gemeinsamen Einsatz zufrieden, da wir Präsenz zeigen konnten.“ Solche gemeinsamen Aktionen seien ein wichtiges Instrument, um die Sicherheit im öffentlichen Raum zu stärken und das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger zu erhöhen.
Die Polizei teilt auf Nachfrage der Redaktion mit, dass in Lünen und Dortmund-Scharnhorst insgesamt 102 Personen und 21 Fahrzeuge kontrolliert worden seien. Dabei habe es eine Strafanzeige und zwei Platzverweise gegeben. Zudem seien eine Ordnungswidrigkeit sowie ein Verwarngeld notiert worden. Die Strafanzeige wurde in Lünen geschrieben. Mit Blick auf Jugendkriminalität ordnete die Polizei den Einsatz als „ruhig“ ein.
Alexander Dziedeck, stellvertretender Leiter der Pressestelle der Stadt Lünen, erklärt: „Solche Sondereinsätze des Ordnungsamtes werden regelmäßig, mindestens einmal im Monat, durchgeführt.“ Es müsse aber grundsätzlich jederzeit mit solchen Kontrollen gerechnet werden.
Steigende Kinder- und Jugendkriminalität
Aus der diesjährigen polizeilichen Kriminalstatistik für das Land NRW ging hervor, dass die Kinder- und Jugendkriminalität im Vergleich zum Vorjahr um 10,8 Prozent auf 95.300 Fälle zugenommen hat. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Zahl der Tatverdächtigen. In 22.496 Fällen wurden tatverdächtige Kinder ermittelt (+7,4 Prozent), während 48.000 tatverdächtige Jugendliche in der Statistik erfasst worden sind. Das ist eine Zunahme um 6,1 Prozent im Vergleich zu 2022. Im Bereich Gewaltkriminalität haben die zuständigen Beamten knapp 3.300 tatverdächtige Kinder aufgenommen (+15,3 Prozent). Bei tatverdächtigen Jugendlichen waren es rund 8.200 (+9,2 Prozent).
Die Zahl der Verurteilungen von Jugendlichen und Heranwachsenden ist dagegen im Zehnjahresvergleich um 55 Prozent zurückgegangen, heißt es vom Statistischen Landesamt IT.NRW. Demnach wurden 12.397 junge Menschen im Jahr 2022 von Gerichten in Nordrhein-Westfalen verurteilt, darunter waren 5028 Jugendliche unter 18 Jahren und 7369 Heranwachsende im Alter von 18 bis unter 21 Jahren. 2012 hatte es 27.538 Verurteilungen gegeben (11.309 Jugendliche und 16.229 Heranwachsende).