Der Wettergott meinte es nun wirklich nicht gut mit dem Werner SC. Doch der prasselnde Regen passte am Donnerstagabend irgendwie dann doch zu dem, was sich auf dem Platz abspielte. Die Zuschauer, die sich trotz der schlechten Witterung zum Westfalenpokal-Duell mit Westfalia Rhynern im Lindert eingefunden haben, sahen einen WSC, der alle verfügbaren Kräfte in den Ring schmiss.
Werner SC schlägt Westfalia Rhynern überraschend
Da war Henrik Pollak, der jede gefährliche Aktion auf sein Tor entschärfen konnte. Ihm kam dabei noch zu Gute, dass sich die Offensive des Gastes aus der Oberliga in spielerisch schwacher Form präsentierte. Und wenn sich dann eben doch ein Schuss auf sein Tor verirren sollte, dann war er zur Stelle. Ebenso wie im Elfmeterschießen, wo er den Versuch von Westfalia-Offensivmann Mergim Deljiu gekonnt abwehrte.
Vor dem Torwart agierte Ibrahim Akalin über 90 Minuten als intensiver Antreiber der Defensive. Immer wieder beorderte er seine Nebenleute nach vorne, setzte jede Anweisung von Trainer Sven Pahnreck sofort in die Tat um. Und feierte sich für jede erfolgreiche Grätsche, jeden gewonnenen Zweikampf. Auch Jannik Prinz gebührte ein Lob. Das WSC-Urgestein schmiss sich im Duell mit den klassenhöheren Gegenspielern in jeden Ball, ging die Extra-Meile auch dann noch, wenn die Kräfte schon nachzulassen schienen.
Er und alle anderen wurden über 90 Minuten lautstark von Pahnreck angetrieben. Immer wieder wollte der Coach verhindern, dass sich seine Mannschaft zu tief in die eigene Hälfte drängen ließ – immer wieder wollte er auch selbst mutig sein und eigene Möglichkeiten in der Offensive suchen.
Mit angekratzter Stimme erklärte der Coach nach seiner Pflichtspielpremiere: „Die Jungs haben das überragend gemacht. Die Laufbereitschaft war über 90 Minuten komplett da. Die Mannschaft ist fit. Wie die Jungs das mit Herz gelöst haben, das war einfach super. Wir haben vorher gesagt, das ist etwas Fußballromantik, die wir hier heute erleben wollen. Und ich kann sagen, ich habe das zu jeder Zeit gespürt.“
Den Schwung aus dieser Partie möchte Pahnreck sehr gerne dann auch mit in die kommenden Wochen nehmen. So sagte er: „Wir müssen das konservieren und einfach mitnehmen. Wir sind eine gute Mannschaft. Das hat man heute auf jeden Fall gesehen.“
Und dann kam dem Trainer noch zu Gute, dass der Überraschungserfolg gegen Rhynern unter der Woche gelang. So geht nicht zu viel Substanz verloren. Mit einem Lachen erklärt Pahnreck: „Gott sei Dank haben wir viele Leute, die am Morgen auch wieder arbeiten müssen. Allzu lang wird die Feier also wohl nicht werden.“
Eine Kiste Bier – das ist verbrieft – sollte der Trainer seiner Mannschaft für den Erfolg gegen den Oberligisten aber doch noch spendieren. In der zweiten Runde kann es dann das ganz dicke Los geben: Es winkt ein Duell mit Drittliga-Klub SC Verl. „Wenn die in ein paar Wochen hierherkommen, das habt ihr euch einfach verdient“, so der Coach unmittelbar nach dem Spiel zu seiner Mannschaft.