Es ist eine Nachricht, die inzwischen wirkt, als stamme sie aus einer vergangenen Zeit: Ganz vier Corona-Fälle ereilten den VfR Sölde aus Dortmund vor dem Bezirksliga-Topspiel beim FSV Gevelsberg am Donnerstag.
Mit plötzlich ausgedünnter Personaldecke verloren die Sölder mit 0:2. Ein Beispiel, das Fragen aufwirft. Wie geht der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) angesichts steigender Fallzahlen mit dem Coronavirus um?
Konkrete Regeln für Spielverlegungen gibt es nicht mehr. Das sagt Manfred Schnieders, Präsident des FLVW. „Im Grunde genommen ist es so, wie es immer ist, wenn ich Krankheitsfälle habe. Es wird nicht mehr als besondere Situation genommen“, so Schnieders.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte die Pandemie in Deutschland Anfang April für beendet erklärt. Daran orientiert sich der FLVW. „Es gibt offiziell ja keine Pandemie. Wenn, dann müssten besondere Regelungen kommen“, sagt Schnieders.
Konkret bedeutet das für die westfälischen Amateurfußballer: Sie müssen mit Corona-Fällen umgehen wie mit jeder anderen mannschaftsinternen Krankheitswelle. Experten gehen ohnehin davon aus, dass das Coronavirus Teil der jährlichen Erkältungswelle wird. Einen Anlass zu speziellen Schutzmaßnahmen gebe das nicht, heißt es aus dem NRW-Gesundheitsministerium.
Corona im Amateurfußball wie eine Grippe
„Wenn ich 20 Grippe-Fälle habe, muss ich mich mit meinem Staffelleiter in Verbindung setzen“, macht Schnieders deutlich. Aktuell gehe er nicht davon aus, dass es nochmal verschärfte und Corona-spezifische Regeln geben werde, sagt der FLVW-Präsident auf Anfrage unserer Redaktion.
Schnieders orientiert sich damit an den Regeln des Gesundheitsministeriums. Das schreibt aktuell bei einer Corona-Infektion keine Isolation mehr vor. Stattdessen wird inzwischen von einer Basis-Immunität der Bevölkerung ausgegangen.