Dieses Derby hatte so einiges zu bieten: Verzögerter Anpfiff, intensive Zweikämpfe, einen Platzverweis und einen späten Lucky-Punch durch einen Joker. Eine gelungene Aktion reichte dem BV Brambauer, um das Derby in der Fußball-Kreisliga A2 Dortmund gegen den VfB Lünen zu gewinnen.
Kreisliga A2 Dortmund
BV Brambauer - VfB Lünen
1:0 (0:0)
Schon vor dem Anpfiff gab es eine kuriose Situation. Da sich das Schloss eines Tores nicht öffnen ließ, verzögerte sich der Beginn der Partie um rund 20 Minuten. Ein Bolzenschneider wurde besorgt, um die Kette aufzubrechen. Nachdem das Tor aufgestellt wurde, gab es vor Anpfiff noch eine Schweigeminute. Brambauer-Urgestein Rainer Manns verstarb kürzlich, der BVB lief mit Trauerflor auf.
Lüner Derby ohne große Chancen
Von Beginn an war auf beiden Seiten viel Tempo und Intensität in der Partie. Einzig an klaren Spielzügen in der Offensive mangelte es bei beiden Teams. Die wenigen Torschüsse waren auf beiden Seiten harmlos und somit ging es auch folgerichtig mit einem 0:0 in die Halbzeit.
In dieser erarbeiteten sich die Gäste mit fortlaufender Spielzeit eine optische und spielerische Überlegenheit, auch wenn klare Torchancen weiterhin auf sich warten ließen. „Wir haben es im zweiten Durchgang vor allem nach vorne hin deutlich besser gemacht und mehr vom Spiel gehabt. Mit mehr Glück im Abschluss hätten wir uns auch für den Lohn belohnen können“, haderte VfB-Coach Almir Halilovic nach der Partie.
Damit verwies er auf die erste Großchance des Spiels in der 74. Spielminute. Zunächst scheiterte Fabian Schlein an Marcel Schaub, den Nachschuss von Arda Sen blockte Fatih Gülec kurz vor der Linie. „Da haben wir vielleicht auch ein wenig Glück in der Szene gehabt“, gestand David Sawatzki. „Auf der anderen Seite war die Situation auch sinnbildlich für den Einsatz, den wir heute wieder an den Tag gelegt haben.“

Nur wenige Minuten später schien die Partie sich noch mehr in Richtung der Gäste zu drehen. Gülec sah nach einem Foulspiel gegen Andre Richter die Gelb-Rote Karte (79.) und somit musste Brambauer die letzten Minuten in Unterzahl verbringen. „Die Überzahl hätten wir besser ausspielen können. Leider ist uns dies nicht gelungen und Brambauer hat dann auch wieder ihre Qualität unter Beweis gestellt“, kommentierte Halilovic.
Flemming Fennen sorgt für späten Siegtreffer
Flemming Fennen, der in der erst in 76. Spielminute eingewechselt wurde, avancierte zum späten Derby-Helden für die Hausherren. Nach toller Vorarbeit von Sören Dvorak und Arkadi Daunhauer kam er im Strafraum frei zum Abschluss und sorgte in der 85. Minute für das viel umjubelte 1:0. „Das ist von allen Beteiligten super herausgespielt. Dass ausgerechnet Flemming trifft, war nicht zu erwarten, weil er vorher noch zu mir meinte, er könne nicht schießen.“ Grund hierfür seien Schmerzen im rechten Knie.
Nach dem Rückstand warf der VfB nochmals alles nach vorne, um zumindest das Remis aus Brambauer mitzunehmen. Gefährlich vor Schaub kamen die Süder allerdings nicht mehr. Somit feiert Brambauer am Ende einen, gemessen an den Spielanteilen, glücklichen Sieg.
„Es war spielerisch sicherlich nicht das beste Spiel. Aber wir haben gekämpft und alles gegeben. Am Ende steht der Derby-Sieg und der dritte Sieg in Folge. Das kann sich sehen lassen“, zog Sawatzki sein Fazit. Auch Halilovic zog sein Resume: „Für die Jungs tut es mir Leid, weil sie eine gute Partie gezeigt haben. Aber so ist das manchmal im Derby. Glückwunsch nach Brambauer.“
BVB: Schaub – Gülec, Kemna (80. Schleusner), Köse, Manns (76. Fennen), Daunhauer, Dvorak, Kosner, Ehrentraut, Sezgen (90. Wink), Razanica
VfB: Koch – Pohl (62. Sen), Krziwanek (70. Mayanovic), Richter, Broda, Garcia Rodriguez, Hilkenbach, Denk (62. Pospiech), Salmen, Holzenthal, Schlein (90. Harwardt)
Tor: 1:0 Fennen (85.)
Gelb-Rot: Gülec (79.)