Zwei Welten prallten in Schüren aufeinander. Die eine zelebrierte mustergültigen, fehlerfreien Fußball mit geplanten und durchdachten Aktionen, die andere spielte nach vorne und hinten zu harmlos und inkonsequent.
Die Abwehrleistung dieser Welt war sogar desolat. Die schöne Welt hieß Holzwickeder SC. Der neue Westfalenliga-Vierte gewann auch in der Höhe verdient 5:1 (3:0) bei der enttäuschenden Welt des BSV Schüren, dessen Schwankungen das Team äußerst schwer greifbar machen.
BSV Schüren „nicht westfalenligatauglich“
„Um es perfekt zu nennen, fehlten uns gute zehn Minuten nach der Pause, als Schüren noch herankam. Aber wie wir nach vorne verteidigt haben, war das insgesamt sehr gut“, erkannte HSC-Coach Kurtulus Öztürk an.
Und sein Gegenüber Sascha Rammel nannte den Auftritt „nach vorne und hinten nicht westfalenligatauglich“.

Das liege an der dünnen Personaldecke mit nur zwei einsatzfähigen Reservespielern und erzwungenen Umstellungen in der Abwehr. „Aber wir dürfen Holzwickede auch nicht so einladen. Wir hatten heute zwei, drei Totalausfälle.“
Und die ermöglichten viel zu einfach die Gästetore. Die improvisierte Innenverteidigung mit Gilmar Veigas Mendes und Zivko Radojcic samt Kollegen bekamen schon eine frühe Ecke nicht verteidigt. Philipp Gödde sagte danke (4.).
Holzwickeder SC überfordert den BSV Schüren
Dann hebelte der HSC mit Traumpässen auf den Dreifachtorschützen Maurice Modrzik immer wieder die überforderte BSV-Hintermannschaft aus. Das 0:2 (21.) und 0:3 (45.) fielen trotz der Holzwickeder Klasse viel zu einfach. Ja, der HSC war so gut und der BSV so schlecht.
Das änderte sich immerhin für die von Özürk erwähnten gut zehn Minuten. Jetzt schickte Arif Et Jeyhun Hajiyev bestens, dieser verkürzte (52.). Kurz wankte der so starke Gast.
Cem-Ali Dogan vergab noch die Hundertprozentige (55.), ehe sich die Schürener durch einen eklatanten Fehlpass um die kleine Chance, doch noch etwas zu holen, brachten.
Wieder profitierte Modrzik (67.), der es damit auf 14 Saisontore bringt. Und zu allem Überfluss für Schüren köpfte Tim Kortenbusch sogar noch zum 5:1 (83.) ein.
Örztürk nahm den Sprung in der Tabelle freudig zur Kenntnis: „Aber das ist mir gar nicht mal so wichtig, wenn wir solch gute Leistungen zeigen. Das hat mir richtig Spaß gemacht.“
Sascha Rammel ereilte immerhin die frohe Kunde von der Hohenlimburger Niederlage gegen Disteln, die das Polster zu den Abstiegsrängen bei acht Punkten bleiben lässt.
Westfalenliga 2: BSV Schüren – Holzwickeder SC 1:5 (0:3)
Schüren: Acil - Thiele, Veigas Mendes, Radojcic (80. Mhani), Mönig - Benning - Ergüven, Selmanaj (46. Selkos), Et, Hajiyev - Dogan
Holzwickede: Stockhecke - Kuhfeld (74. Vrljic), Ilic Majewski (7. K. Keskin), Bartke - Cakir, Wolff - Modrzik (80. Bozaci), S. Keskin (66. Wonneberger), Majewski - Gödde (80. Kortenbusch)
Tore: 0:1 Gödde (4.), 0:2, Modrzik (21.), 0:3 Modrzik (45), 1:3 Hajiyev (52.), 1:4 Modrzik (67.), 1:5 Kortenbusch (83.)