In Göttingen dürfen Frauen seit dem 1. Mai auch ohne Oberteil im Freibad liegen und schwimmen. Allerdings nur am Wochenende. In Lünen sind die Regeln noch etwas anders.

In Göttingen dürfen Frauen seit dem 1. Mai auch ohne Oberteil im Freibad liegen und schwimmen. Allerdings nur am Wochenende. In Lünen sind die Regeln noch etwas anders. © picture alliance/dpa

Blanke Brüste im Freibad sollten keine Frage der Gleichberechtigung sein

dzMeinung

Nackte Oberkörper im Freibad sind in Deutschland auch 2022 immer noch ein Politikum. Kurios, findet unser Autor. Und: Wir stellen die Frage falsch. Warum sollte es denn verboten sein?

Lünen

, 28.05.2022, 13:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Sollten Frauen „oben ohne“ ins Freibad dürfen? Dass diese Frage heutzutage noch ein Politikum ist, ist köstlich. Dabei muss es doch eigentlich heißen: Warum sollten Frauen das denn nicht dürfen? Sofern sie es denn wünschen, versteht sich.

Ich lasse etwaige Gleichberechtigungsdebatten für einen Moment beiseite. Entscheidend ist am Ende doch eins: Schränkt es irgendjemanden in seiner persönlichen Freiheit ein, wenn eine Frau im Freibad (oder am See) mit nacktem Oberkörper liegt, herumläuft oder schwimmt? Nein.

Trainierte Scham vor Nackten Körpern

Tatsache ist, dass Scham vor Nacktheit ein antrainiertes Verhaltensmuster ist. Kleinkinder kennen es nicht. Erst die gesellschaftlich aufgebauten Schranken in unseren Köpfen machen das nackt sein zu etwas „Anrüchigem“.

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Nackte Tatsachen gibt es jeden Sommer an unzähligen öffentlichen FKK-Stränden der Nation, wahlweise in ebenso vielen Saunabereichen einschlägiger Wellness-Oasen. Dort sind freie Ober- und Unterkörper aller Geschlechter das, was sie eben sind: Normalität.

Tatsache ist aber auch, dass die aktuelle Diskussion über „oben ohne“ in Göttingen zu einer Frage der Gleichberechtigung gemacht worden ist. Wenn es Frauen, bzw. Menschen mit weiblicher Anatomie hilft, sich akzeptiert zu fühlen: Nur zu! Gerne auch an allen Tagen der Woche.

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