Nach Schüssen in Bielefeld Zwei Nebenkläger fehlen im Prozess

Schüsse vor Gerichtsgebäude in Bielefeld: Dritter Tatverdächtiger will sich stellen
Lesezeit

Nach Schüssen in Gerichtsnähe: Nebenkläger fehlen

Update 4.3., 13.30 Uhr: Sechs Tage nach Schüssen in der Nähe des Landgerichts Bielefeld ist der Prozess um den Tod eines ehemaligen Profiboxers unter verschärfter Sicherung durch zahlreiche Polizeikräfte fortgesetzt worden. Die Nebenkläger, darunter die Mutter des im März 2024 in der Bielefelder Innenstadt erschossenen Mannes, sein Bruder und sechs Schwestern, waren am Dienstag nicht persönlich im Gerichtsaal erschienen und ließen sich durch zwei Anwälte vertreten.

Zwei der Nebenkläger werden nach Angaben der Ermittlungsbehörden verdächtigt, die Schüsse abgegeben zu haben. Dabei wurden vier Familienangehörige und Freunde des Angeklagten zum Teil lebensgefährlich verletzt. „Sie sind in Untersuchungshaft“, sagte der Vorsitzende Richter Sven-Helge Kleine zu Beginn.

Die Verteidiger des Angeklagten hatte beantragt, alle Nebenkläger bis auf die Mutter vom Prozess auszuschließen. Ein Zusammentreffen sei ihrem Mandanten nach den Schüssen am vergangenen Mittwoch nicht zuzumuten. Den Antrag lehnte das Gericht ab. Für so eine Entscheidung fehle die gesetzliche Grundlage, sagte der Vorsitzende Richter zur Begründung. Da der jetzt in U-Haft sitzende Nebenkläger und eine der Nebenklägerinnen auch als Zeugen geladen seien, sei eine Konfrontation mit dem Angeklagten im Gerichtssaal unausweichlich, so das Gericht.

Update 2.3., 15 Uhr: Nach den Schüssen in der Nähe des Landgerichts Bielefeld mit vier Verletzten sitzt eine zweite Person in Untersuchungshaft. Gegen eine Frau habe ein Richter Haftbefehl erlassen, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. Zum Inhalt des Haftbefehls machte er keine Angaben. Die Staatsanwaltschaft kündigte Informationen für Montag an.

Die Frau, nach der gefahndet worden sei, habe sich in der Nacht zu Samstag gestellt, teilte die Polizei auf Anfrage der dpa lediglich mit. Nähere Angaben, welche Rolle die Frau bei der Tat gespielt haben soll, machte die Polizei nicht.

Zuvor war nach den Schüssen von Mittwoch bereits ein 40 Jahre alter Tatverdächtiger in Untersuchungshaft gekommen. Ein Richter hatte Haftbefehl wegen vierfachen versuchten Mordes in Vollzug gesetzt. Der beschuldigte Deutsch-Serbe hatte sich zunächst nicht zu den Vorwürfen geäußert.

Update 28.2., 11.34 Uhr: Nach den Schüssen in der Nähe des Landgerichts Bielefeld schwebt keines der Opfer mehr in Lebensgefahr. Alle vier Personen, die bei der Tat verletzt worden waren, seien auf dem Weg der Besserung, sagte eine Polizeisprecherin.

Tatverdächtiger stellt sich nach Fahndung

Update 28.2., 8.36 Uhr: Nach den Schüssen in der Nähe des Landgerichts Bielefeld hat sich der wegen vierfachen versuchten Mordes gesuchte Tatverdächtige nach „Bild“-Informationen der Polizei gestellt. „Die Übergabe erfolgte friedlich und kooperativ“, zitierte die Zeitung den Strafverteidiger des Mannes. Der Tatverdächtige ist laut gemeinsamer Mitteilung der Ermittlungsbehörden der Bruder eines 2024 in der Bielefelder Innenstadt erschossenen ehemaligen Profiboxers. Um dessen Tötung war es am Mittwoch vor Gericht gegangen, bevor die Schüsse fielen. Die Staatsanwaltschaft war zunächst nicht zu erreichen, die Polizei wollte sich auf Anfrage nicht offiziell zu dem „Bild“-Bericht äußern.

Das Amtsgericht Bielefeld erließ einen Haftbefehl wegen vierfachen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung. Laut „Bild“ befindet sich der Verdächtige in Polizeigewahrsam. Gemeinsam mit seinem Strafverteidiger sei der Gesuchte am späten Donnerstagabend beim Polizeipräsidium in Bielefeld erschienen. Der Termin sei vorher mit dem Leiter der Mordkommission abgesprochen worden, sagte der Strafverteidiger der Zeitung zufolge.

Die Polizei sei laut Angaben des Strafverteidigers auf seine Bedingungen eingegangen und habe keine bewaffneten Polizisten, oder auf den Verdächtigen gerichtete Schusswaffen bei der Übergabe eingesetzt, berichtete „Bild“. Er solle noch heute einem Haftrichter am Amtsgericht Bielefeld vorgeführt werden. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt werde er sich nicht zu dem gegen ihn erhobenen Tatvorwurf äußern. Auch das habe die Polizei vorbehaltlos akzeptiert, sodass eine Vernehmung zur Sache nicht stattgefunden habe.

Polizei fahndet mit Foto

Update 27.2., 20.30 Uhr: Die Polizei sucht mit diesem Foto nach dem mutmaßlichen Täter, der in Verdacht steht, am 26.2. vor dem Gerichtsgebäude in Bielefeld auf Menschen geschossen und vier zum Teil lebensgefährlich verletzt zu haben.

Der Mann soll etwa 179 cm groß sein, braune Haare und eine kräftige Figur haben. Der Tatverdächtige könnte bewaffnet sein. Die Polizei schreibt in ihrer Mitteilung „Sollten Sie die Person antreffen, sprechen Sie sie nicht an, sondern verständigen Sie umgehend die Polizei - auch über den Notruf 110.“

Update 27.2., 13.20 Uhr: Nach Schüssen am Mittwoch in der Nähe des Landgerichts Bielefeld sucht die Polizei weiter nach einem Tatverdächtigen. Laut gemeinsamer Mitteilung der Ermittlungsbehörden hat das Amtsgericht Bielefeld einen Haftbefehl wegen vierfachen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung erlassen.

Wegen der laufenden Ermittlungen macht die Polizei keine Angaben zur Person des Gesuchten. Eine am Polizeipräsidium Bielefeld eingerichtete Mordkommission bittet Zeugen sich zu melden, wenn sie das Tatgeschehen beobachtet haben.

Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft wurden durch die Schüsse, die nach Ende eines Prozesstages um ein Tötungsdelikt an den ehemaligen Profiboxer Besar Nimani außerhalb des Landgerichts abgegeben wurden, vier Männer verletzt. Die Opfer sind 23, zweimal 25, und 63 Jahre alt und zum Teil Angehörige oder Nahestehende des im Prozess Angeklagten (34 Jahre). Bei einem der Opfer leisteten Polizeibeamte noch am Tatort Erste Hilfe. Laut Polizei ist der Gesundheitszustand der Angeschossenen stabil.

Noch am Tatabend wurden laut Mitteilung zwei mögliche Tatverdächtige vorläufig festgenommen. Da sich ein Tatverdacht aber nicht erhärtet habe, wurden die Männer in der Nacht wieder entlassen.

Dritter Tatverdächtiger will sich wohl stellen

Update 27.2., 9.20 Uhr: Ein dritter mutmaßlicher Täter ist laut Medienberichten noch auf der Flucht. Laut WDR-Bericht habe er mittlerweile telefonisch Kontakt zu einem Bielefelder Rechtsanwalt aufgenommen. Sein mit Haftbefehl gesuchter Mandant werde sich in den nächsten Tagen den Ermittlungsbehörden stellen, sagte der Anwalt dem WDR.

Ein Racheakt könnte wohl Hintergrund der Tat sein. Bei dem flüchtigen Tatverdächtigen soll es sich um den Bruder des ermordeten Boxers Besar Nimani aus Bielefeld handeln. Bestätigt wurde das laut WDR unter anderem aus Sicherheitskreisen.

Schüsse in Bielefeld: Motiv unklar

Update 27.2., 6.10 Uhr: Die Sicherheitsbehörden ermitteln weiter zu den Hintergründen der Schüsse in der Nähe des Bielefelder Landgerichts. Das Motiv ist noch unklar, zwei Tatverdächtige wurden vorläufig festgenommen. Ob es noch einen dritten gebe, sei Gegenstand der Ermittlungen, sagte eine Polizeisprecherin. Auch die Tatbeteiligung der beiden Festgenommenen sei noch nicht abschließend geklärt. Laut Polizeiangaben wurde eine mögliche Tatwaffe gefunden. Vier Verletzte würden im Krankenhaus behandelt und seien in stabilem Zustand.

Bielefeld: Fahndung nach drittem Tatbeteiligten

Update, 26.2., 20.02 Uhr: Nach Schüssen in der Nähe des Bielefelder Landgerichts wird noch nach einem dritten Tatbeteiligten gefahndet. Nach der Person war am Nachmittag in einem Objekt in Tatortnähe gesucht worden, sagte eine Polizeisprecherin am Abend. Dort sei aber niemand angetroffen worden, man suche weiter. Einzelheiten wurden nicht genannt.

Wie die Polizei am Abend außerdem mitteilte, sind vor Ort zwei Tatverdächtige festgenommen worden. Deren Tatbeteiligung sei aber noch nicht geklärt. Nach dem Vorfall befinden sich laut Polizei vier Verletzte im Krankenhaus.

Mindestens zwei Personen durch Schüsse schwer verletzt

Update 26.2., 16.30: Die Polizei teilt am Nachmittag mit, dass mindestens zwei Personen durch die Schüsse schwer verletzt wurden. Nach dpa-Angaben schwebt einer sogar in Lebensgefahr. Ein Tatverdächtiger wird nach Informationen aus Polizeikreisen kurz nach den Schüssen festgenommen. Wie viele beteiligte Täter es gebe, sei aber unklar, teilen die Ermittler mit.

Die Polizei sperrt den Bereich schnell weiträumig ab, mehrere Rettungswagen stehen noch am Nachmittag an der Kreuzung vor dem Gerichtsgebäude. Ein Hubschrauber ist im Einsatz. „Meiden sie den Bereich“, teilt die Polizei auf der Plattform X mit.

Was genau passiert ist und mit welchen Folgen, dazu macht die Polizei zunächst keine genauen Angaben. „Die Ermittlungen zur Erhellung des Sachverhalts laufen auf Hochtouren“, heißt es in einer ersten Mitteilung. Auch einen Zusammenhang mit dem am Gericht stattgefundenen Prozess schließen die Ermittler nicht aus. Der Vorfall soll in der Innenstadt an der Bundesstraße 66 gewesen sein, nur wenige Meter vom Gericht entfernt.


Update 26.2., 15.21 Uhr: Kurz nach den Schüssen wurde wohl doch ein Tatverdächtiger festgenommen, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Polizeikreisen erfuhr. Es habe einen gezielten Angriff auf Personen gegeben, die Bezug zu dem Prozess haben, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Polizeikreisen. Eine Person sei durch die Schüsse lebensgefährlich verletzt worden.

Wer die Personen sind, auf die geschossen wurde, ist nicht bestätigt. „Neue Westfälische“ und „Bild“ berichten, dass es sich um Angehörige eines Angeklagten handeln soll. Wie genau die Tat auf der Bundesstraße 66 abgelaufen ist, war zunächst nicht im Detail bekannt. Um wen es sich bei dem Täter handelt, ob es einen oder mehrere Täter gibt, ist ebenfalls nicht bekannt. Spekulationen, dass sich ein weiterer Täter verschanzt haben oder auf der Flucht sein könnte, wurden zunächst nicht bestätigt. Auch welche Motive es für die Schüsse geben könnte und wie sie im Zusammenhang mit dem Prozess stehen könnten, ist reine Spekulation.

Update 26.2., 14.48 Uhr: Bei Schüssen in der Nähe des Landgerichts von Bielefeld ist ein Mensch lebensgefährlich verletzt worden. Es habe einen gezielten Angriff auf Personen gegeben, die Bezug zu dem Prozess um den Tod eines ehemaligen Profiboxers haben, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Polizeikreisen. Dabei seien drei Schüsse gefallen und eine Person lebensgefährlich verletzt worden. Der mutmaßliche Täter sei noch flüchtig.

Die Schüsse sind nach Aussage eines Justizsprechers zeitnah nach Ende einer Verhandlung im Prozess um den getöteten ehemaligen Profiboxer Besar Nimani gefallen. Der Vorfall soll sich außerhalb des Gebäudes auf der Südwestseite an der Bundesstraße 66 ereignet haben.

Ende Januar hatte vor dem Landgericht ein Prozess um den Tod Nimanis begonnen. Die Verhandlungstage finden unter großen Sicherheitsauflagen statt. Beamte einer Einsatzhundertschaft der Polizei sichern jeweils das Gebäude und den Verhandlungssaal. Alle Besucher, Nebenkläger und Medienvertreter mussten sich vor Eintritt in den Gerichtssaal durchsuchen lassen.

Bielefeld: Schüsse vor Gerichtsgebäude

Erstmeldung 26.2., 14.15 Uhr: Vor einem Gerichtsgebäude in Bielefeld sind am Dienstag mehrere Schüsse gefallen. Es soll nach Angaben mehrerer anwesender Medien mehrere Verletzte geben. Zeitgleich fand im Gebäude ein Gerichtsprozess um einen Rockermord statt. Laut dpa seien drei Schüsse gefallen, eine Person sei schwer verletzt worden.

Zuerst berichtete die Bild-Zeitung. Demnach lief am Dienstagmorgen ein Prozess um den erschossenen Boxer Besar Nimani. Vor Gericht steht der mutmaßliche Mörder (38), der Mitte Juli in Brüssel festgenommen wurde. Ein zweiter Verdächtiger ist noch auf der Flucht. Gegen 13.30 Uhr seien laut Bild die ersten Schüsse gefallen, zu dem Zeitpunkt sei der Prozess erst vor Kurzem beendet worden sein.

Unklar sei gerade noch, ob die Täter bereits gefasst wurden. Möglicherweise hat sich aktuell eine Person derzeit verschanzt, eine weitere soll bereits festgenommen worden sein. Ein Hubschrauber der Polizei kreist über dem Gelände.

mit dpa