Ausschuss Selm beschließt Ways2work-Feinkonzept Geringe Mehrheit für Projekt

Selm beschließt Ways2work-Feinkonzept: Geringe Mehrheit für Projekt
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In Selm und Umgebung gibt es für Arbeitende oft ein Problem: Unternehmen, die außerhalb der Stadt liegen, sind oft nicht gut an öffentliche Verkehrsmittel angeschlossen. Deshalb fällt die Wahl oft auf das Auto, um zur Arbeit zur kommen. Die Folgen: Emissionen, Staus und ein großer Flächenverbrauch an Parkplätzen. Der Landeswettbewerb Ways2work soll dafür sorgen, dass Arbeitende ihre Unternehmensstandorte besser mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen können. Dadurch soll eine klimafreundlichere Mobilität geschaffen werden.

Zwischen den Städten Selm und Werne besteht in diesem Rahmen eine Kooperation, gemeinsam ÖPNV-Anbindungen an Gewerbegebiete zu schaffen. Dies umfasst für die Stadt Selm und Werne jeweils einen Hauptstandort mit den Gewerbegebieten Werner Straße und Wahrbrink sowie zwei Satellitenstandorte (Gutenbergstraße und Nordlippepark) als auch eine ÖPNV-Verbindung der beiden Orte zueinander.

Am Donnerstag, dem 8. Dezember, hat der Haupt- und Finanzausschuss Selm über die Einreichung eines Feinkonzepts abgestimmt. Selms Bürgermeister Thomas Orlowski macht deutlich, dass es sich zwar um ein Feinkonzept, aber deshalb noch nicht um einen kompletten Beschluss handelt. „Einzelne Bausteine können auch wieder rausgenommen werden.“

Vor der Abstimmung entbrannte eine Diskussion um die Sinnhaftigkeit der Einreichung eines Feinkonzepts. Joachim Andrös von der FDP sagt, dass die FDP dem nicht zustimmen werde. „Städte sollten nicht für den Arbeitsweg der Menschen zahlen“, begründete er seine Entscheidung. Außerdem habe die Stadt Selm kein Geld für ein solches Vorhaben. Bezüglich der Klimaschutzaspekte sagte Joachim Andrös weiterhin, dass es effektivere Wege gebe, um umweltfreundlich zu handeln. „Klimaschutz muss eine erkennbare Wirkung haben.“

Thomas Orlowski verteidigte seine Position mit der Begründung, dass bereits „sehr viel Arbeit in das Projekt reingesteckt“ worden sei. Auch Dr. Hubert Seier (UWG) konnte die Sichtweise von Joachim Andrös nicht nachvollziehen. „Wir sollten bei diesem Projekt mitmachen. Azubis, die wenig verdienen, müssen auch zu ihren Betrieben kommen können.“

Auch Marion Küpper sprach sich gegen die Einreichung eines Feinkonzepts aus und plant auch, ihre Fraktion davon zu überzeugen. Auch wenn ein solches Projekt dringend nötig wäre, sei es für die Stadt zu teuer zu verwirklichen. Sie betont auch, dass normale Bürgerinnen und Bürger nicht von solch einer Verbindung profitieren würden. „Ich frage mich, wie die normale Selmer Bürgerin zum Friedhof kommen soll?“

Die Abstimmung erfolgte mit acht Stimmen für die Einreichung und fünf Gegenstimmen. Unter den Gegnern waren Joachim Andrös (FDP), Werner Sell, Marion Küpper (Grüne), Annabell Vagedes (CDU) und Hugo Brentrup (CDU).

Die genauen Fördermittel sind zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht eindeutig geklärt, die Stadtverwaltung geht aktuell von einem Förderungsanteil von 80 Prozent aus. „Das kann sich aber auch ändern“, sagt Thomas Orlowski.

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